|
|
||||||
![]() |
||||||
|
Die Anfrage |
Alles begann mit der Nachfrage ob einige russische Triplettes am TOP 48 Turnier des BPV NRW in Krefeld teilnehmen dürfen. Durch eine langjährige Freundschaft mit unserem DPV Vizepräsidenten Alex Bauer reifte der Wunsch des russischen Nationalkaders ein Trainingslager in Deutschland aufzuschlagen und neue Erfahrungen aufzutun. In diesem Zusammenhang wurde auch das Präsidium des BPV NRW befragt, ob diese Möglichkeit eingerichtet werden könnte. Ganz spontan erklärte sich der BPV NRW bereit diese Aufgabe zu übernehmen und fand in den Pétanquefreunden Goch auch schnell einen Gastgeber für die russische Delegation. |
Die Planung |
Schon kurze Zeit nach der Zusage
flossen dann auch schon die ersten zaghaften Informationen. Insgesamt
sollten es zwei Triplettes mit jeweils einem Reservespieler und
Einigen Begleiterinnen werden. Die Anreisen sollten zu
unterschiedlichen Terminen geschehen und mit dem Triplette „Buddy“ am
Freitag den 20.01.2006 beginnen. Im weiteren Verlaufe der Woche würden
dann die anderen Teilnehmer folgen.
|
Freitag, 20.01.2006 |
Herzlich Willkommen |
Am Freitag war es dann endlich so weit
! Alex hatte uns unsere Gäste um 09.20 h mit ihrer Landung in
Düsseldorf angekündigt. In aller Not wurde unser Freund Georg
Ossenbach, der an diesem Tag mittags noch zu einer Hochzeit musste,
als Helfer in der Not zur vorübergehenden Betreuung engagiert. Der
nächste „Betreuer“ Manfred Kuhn sollte nämlich erst um 15.15 h
ebenfalls in Düsseldorf landen.
|
Ihr vorübergehendes Domizil |
|||||
|
|||||
Unsere Fahrt endete nach dieser kurzen
Unterhaltung dann in Goch Kessel beim Hotel Restaurant „ter Kelling“.
Dieses Hotel hat erst im Mai des Jahres 2005 seine Zimmer geöffnet und
ist somit noch annähernd in einem Neuzustand.
|
|||||
Die Boulehalle |
Kurz vor 18.00 h war es dann so weit.
Man merkte unseren Spielern, die ihre Kugeln alle am Mann hatten,
schon an dass sie neugierig waren.
|
Samstag, 21.01.2006 |
|||
Russisch Doublette |
|||
An diesem Samstag fand in der Gocher Boulehalle das „Russisch Doublette“ statt. 22 Teams waren der Einladung gefolgt. Die beiden Sascha’s formten die eine Mannschaft und Andre und Manfred die zweite. Die Konkurrenz war groß. Aus den Niederlanden waren alleine aus Hilversum 3 Top Teams angereist und die übrigen Teilnehmer waren auch nicht von Pappe. |
|||
|
|||
Offensichtlich verbreiteten unsere russischen Stars sehr viel Freude, denn außer, dass jeder einmal gegen sie spielen wollte, war die Stimmung am Samstag nicht nur über die Maße freundlich sondern auch außergewöhnlich lustig ! Antonio beispielsweise (WM Teilnehmer für die NL aus dem Jahre 2001) erfreute sich daran seine russischen Gegenspieler liebevoll Antonov zu rufen. |
|||
|
|||
Die Begeisterung der Hilversumer ging sogar so weit, dass sie im Juli gemeinsam mit der Gocher Abordnung nach St. Petersburg fliegen wollen um dort an dem Turnier teilzunehmen. Ja, ja, die Holländer sind eben ein reiselustiges Völkchen ! |
|||
|
|||
|
|||
Sonntag, 22.01.2006 |
|||
Das Hallentriplette in Zevenaar ! |
|||
|
|||
Pünktlich um 09.11 h
☺
fuhren wir los, querfeldein über Kleve und
Emmerich und vor allem auch über den Rhein. Wir erreichten
rechtzeitig die 16 Bahnen Boulehalle, die in unmittelbarer
Nachbarschaft weiterer Sportstätten lag. Der Empfang war großartig,
wir wurden über die Lautsprecheranlage in Deutsch begrüßt und den
niederländischen Teilnehmern, die sich ja hier in der Mehrheit
befanden, wurde die Anwesenheit des Teams Buddy mitgeteilt. Und wie
auch schon in Goch wollten natürlich hier auch alle gegen die
russischen Nationalspieler antreten.
|
|||
|
|||
Am Abend aßen die Jungs dann im „Hotel ter Kelling“. Da für den nächsten Tag ein Ausflug am Niederrhein geplant war, nahm mein Partner Manfred (Kuhn) noch einmal telefonisch Kontakt zu mir auf um Informationen über den geplanten Verlauf des Tages zu bekommen. Der Einfachheit halber ☺, verabredeten wir uns nach dem Essen noch einmal zu einem Absacker beim Präsidenten zuhause. |
|||
Ein Abend beim Präsi |
|||
Irgendwann so gegen 21.00 h kamen sie
dann, Andrej, Sascha, Sascha und Manfred. Recht zurückhaltend betraten
sie das „Präsidialamt“. Ich musste sie schon in das Wohnzimmer drängen
und ihnen die Sessel unter ihre Hintern schieben, aber nach einer
Weile ging es dann. Wir hatten zwar schon eine ganze Weile miteinander
verbracht und trotzdem waren sie noch nicht so richtig aufgetaut.
|
|||
|
|||
Von der DS kehrten wir dann wieder zum
Thema Berufe zurück und Sascha „der Große“ freute sich über mein
Angebot, ihm eine Führung durch einen mittelgroßen Autoteilehandel in
Goch zu ermöglichen.
|
|||
|
|||
Auf der Homepage
|
|||
Montag, 23.01.2006 |
Xanten – nach den Römern kamen nun die Russen |
Bedacht mit den nötigsten Informationen, machten sich Manfred und unsere Bouletouristen auf nach Xanten, um den Römern auf die Spur zu kommen. Schon bei ersten Versuch dem Manfred etwas über Xanten zu vermitteln, erblasste ich vor seinen fundierten Kenntnissen über Xanten und den gemeinen Römern im Allgemeinen. Da brauchte ich mir nun keine Sorgen zu machen, dass dieser Besuch ein Misserfolg werden würde ! |
Neben dem archäologischen Park, der von
Jahr zu Jahr größer wird, weil immer mehr Ausgrabungen weitere
Zeitzeugen der Geschichte freilegen, besuchte unsere Reisegruppe auch
den Dom und das „Gotische Haus“, das nicht nur weil es zu den
Sponsoren des BPV NRW gehört, sondern auch weil es ein städtebauliches
Schmuckstück darstellt, besuchenswert ist !
|
Das erste Training in der Halle |
|||||
An diesem Abend gab es dann das erste Training unter der Leitung von Rob. Enthusiastisch und konzentriert waren unsere „persönlichen Stars“ bei der Sache. |
|||||
|
|||||
Rob zeigte sich zufrieden über so viel
Bereitschaft Neues auszuprobieren und über die aufmerksame Mitarbeit.
|
|||||
Dienstag, 24.01.2006 |
|||||
Wie bisher jeden Morgen fuhr ich völlig übermüdet ins Büro und unsere Reisegruppe besuchte an diesem Tag das Schloss Moyland bei Kleve. Außer dem, was ich den mir vorliegenden Fotos entnehmen kann, weiß ich nicht viel über diesen Besuch zu berichten. |
|||||
|
|||||
Um 16.00 h hatten wir uns wieder in der
Präsidentenvilla verabredet. Heute sollte Sascha’s Wunsch (der Große)
in Erfüllung gehen. Die Besichtigung des Autoteilevertriebes. Tags
zuvor hatte ich mit dem Eigentümer gesprochen und mir die Zusage
geholt, dass uns ein leitender Angestellter die Firma vorführen und
Rede und Antwort stehen würde. Noch nie zuvor haben wir den
zurückhaltenden Alexander T. so gesprächig gesehen wie an diesem
Nachmittag. Weltvergessen fachsimpelten die beiden Autoteilehändler
dank des Mediums Andrej über Wasserpumpen, Auspuffe und all die Dinge
von denen ich nichts verstehe !
|
|||||
|
|||||
Mittwoch, 25.01.2006 |
Grachtenfahrt und Coffeeshop ?? |
Kurz entschlossen wurde am Dienstag Abend die Entscheidung gefällt nach Amsterdam zu fahren. Das bedeutete früh aufstehen, eine lange Reise und vor allen Dingen Abenteuer. Leider habe ich zu diesem Tag noch keine Fotodokumente vorliegen. Ich darf aber an dieser Stelle schon verraten, dass es „the best of Fotos“ in Kürze auf einer von hier aus verlinkten Seite geben wird. Manfred und ich, wir bitten um etwas Geduld. Es wird nicht lange dauern ! |
Donnerstag, 26.01.2006 |
Die Ankunft des Teams „Red Sail“ |
35 Stunden hatten Vladimir, Elena und
Natalie im Zug gesessen, bevor sie des morgens ihren Mietwagen in Köln
entgegen nahmen. Natürlich sind sie nicht wegen der ausgesprochen
reizvollen Landschaft oder weil es so furchtbar romantisch ist mit dem
Zug gefahren. Nein, es ist ganz einfach die Flugangst von ..... (das
werde ich nun nicht verraten ,ich petz’ doch nicht !)
|
Landschaftspark Nord, Sea Life und Brauhaus „Zeche Jacobi“ |
|||||
Heute sollte es zwei Highlights geben. Das eine lieferten die Rochen im Sea Life. Das andere Andrej und Sascha (der Kleine). |
|||||
|
|||||
Zunächst ging es in den Landschaftspark
Nord in Duisburg. Dort erwartete uns eine derbe Enttäuschung. Der
Hochofen war wegen der Rutschgefahr – es war nicht nur eisig kalt,
sondern auch ars... glatt – gesperrt und die Rundumsicht über das
Ruhrgebiet blieb uns verwehrt.
|
|||||
|
|||||
Unsere Mägen schleppten wir mittlerweile über dem Boden hinter uns her. Unsere Rettung, das Brauhaus Zeche Jacobi war nun noch wenige hundert Meter entfernt, als Elena und Natascha jeglichen weiteren Schritt verweigerten. Sie wollten einkaufen in dem Kaufparadies daaaa !! Ab hier trennten sich dann die Wege der Geschlechter, die mit sofortiger Wirkung ihren Trieben folgten, Essen und Einkaufen ! Um 17.00 h treffen wir uns hier wieder, ok ??? |
|||||
|
|||||
Premiere in Goch |
|||
Die allererste Abnahme des Boule de Bronze !! |
|||
Der Anwesenheit von Alex Bauer haben
wir es zu verdanken, dass eine der gerade mit Hinsicht auf die
Breitensportförderung des DPV eingerichteten Maßnahmen, das Pétanque
Sportabzeichen in Goch seine Premiere feierte.
|
|||
|
|||
Um ungefähr 23.30 h machte ich mich auf den Weg um den ersten Teil dieses Tagebuches zu verfassen, denn in meinem Alter sollte man möglichst nicht zu lange warten, seine Erinnerungen zu Papier zu bringen ☺ |
|||
|
|||
Um ca. Mitternacht gab es dann den
Anruf von Evgeney. Er war in Goch ! Wo ? Tja, das wusste er nicht so
genau, aber den Weg vom Frankfurter Flughafen hierher, hatte er in
Rekordzeit geschafft. Vermutlich wollte er auch noch eine Kugel
werfen, bevor er zu Bett gehen sollte ! Man lotste ihn zu McDonalds
und sammelte ihn dort auf !
|
|||
|
|||
Freitag, 27.01.2006 |
Die längste Theke der Welt |
Ich bin zu spät. Am liebsten wäre ich
auch im Bett liegen geblieben. Ich fühle mich völlig ausgepowert. Aber
heute haben wir ja den Ausflug nach Düsseldorf vorgesehen ! Also rufe
ich an und sage Bescheid, dass es etwas später werden wird, ich muss
ja noch tanken ! Ich rufe Manfred an. Nicht schlimm sagt er, sie
frühstückten ja noch ! Etwas schneller als üblich fahre ich zur
Dieseltränke und anschließend zum Hotel. Alex begrüßt mich mit den
Worten: „Wir haben ein Problem!“
|
Freitag, 28.01.2006 |
|||||
Mein freier Tag |
|||||
Es klingt so schön wenn man es ausspricht. Mein freier Tag, der Tag, den ich nutzen wollte um die Aufgaben, die sich aus der vorabendlichen Vorstandssitzung ergaben, aufzuarbeiten. Ich schaffte nur einen Bruchteil dessen was ich mir zum Ziel gesetzt hatte ! |
|||||
|
|||||
Unsere Gäste vergaß ich natürlich nicht. Kurz bevor wir ein Nocturne Tête à Tête Turnier in unserer Halle begannen, rief ich Manfred an und befragte ihn nach dem Erfolg unserer Freunde. Beide Teams hatten nur ein Spiel gewonnen. Als sie jedoch hörten, dass wir noch in der Halle wären und spielten, beschlossen sie uns noch zu besuchen. |
|||||
Sonntag 29.01.2006 |
|||||
Time to say Good Bye |
|||||
Heute ist der letzte Tag. Heute sind sie noch einmal den ganzen Tag über in Krefeld. Um 20.00 h haben wir bei „ter Kelling“ einen Tisch bestellt um noch einmal gemeinsam zu essen und sich dann zu verabschieden. Nach dem Mittag fuhren wir nach Krefeld zu den TOP 48 Finalspielen. Wir sahen gerade noch eine Partie unserer beiden Teams bevor sie ausschieden. Langsam, ganz langsam bröckelte nun die Gesellschaft auseinander. Natascha, Elena und Vladimir verabschiedeten sich ohne viel Aufsehen bereits um 16.30 h um rechtzeitig am Kölner Bahnhof ihren Moskau-Express zu erreichen. Erneut 36 Stunden unterwegs, nur um ein Turnier zu spielen ! |
|||||
|
|||||
Bei Evgeny reichte es gerade noch aus,
ihm bei der Siegerehrung eine Flasche Rotwein mit auf die Reise zu
geben. Sein Flieger startete kurz vor Mitternacht in Frankfurt und das
bedeutete für ihn noch einige Stunden Autofahrt. Die anderen 4 blieben
bis zum nächsten Tag .
|
|||||
|
|||||
Im Gegenzug überreichten „unsere Jungs“ mir eines der limitierten (insgesamt nur 25 Stück) WM-Tshirts 2005. |
|||||
|
|||||
Ja, und nach dem Essen ging es dann ans
„Eingemachte“, den schwersten Momenten. Allein die Tatsache, dass
Andrej und Sascha (der Große) ihre Steigerhemden trugen, trieb mir
fast die Tränen in die Augen. Diese damit dokumentierte Verbundenheit
zum Ruhrgebiet (meiner Heimat) machte mich ganz ergriffen.
|
|||||
|
|||||
Nun ist das Tagebuch, gerade wie mein Telefoninterview mit der sympathischen Laura, die alles über mein nicht vorhandenes Fernsehverhalten wissen wollte und dabei so nett und geduldig war, viel länger geworden als beabsichtigt. Aber ich schwöre euch, ich könnte noch viel, viel mehr darüber berichten ! Und das, das kann ich dann auf dem Flug nach Moskau gut nachholen. |
|||||
Berthold Perret
(Präsident BPV NRW) |