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3. Platz für NRW-Team bei den Masters de Pétanque Jeunes |
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Vorschaufotos - Fotos: Eric Alwin und Detlev Runo | ||||||||||||||||||
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3. Platz für NRW-Team bei den Masters de Pétanque Jeunes |
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Am letzten Schultag in NRW tauschten unsere Jugendlichen schnell die
Zeugnisse gegen ihre Boulekugeln, um am Masters de Petanque Jeunes
in Maastricht teilzunehmen. Diese Turnierserie wird (wie bei den Profis) in acht verschiedenen französischen Städten ausgetragen. Maastricht war zum ersten Mal als ausländischer Austragungsort ausgewählt worden. Die jeweiligen Sieger werden zum Finale in Südfrankreich eingeladen. Unser Team mit Hanh (9), Christian (13) aus Aachen und Justus (13) aus Bonn, dass bei den NRW-Jugendmeisterschaften vom Landesverband mit neuen NRW-Shirts ausgestattet worden ist, schaute etwas ungläubig und mit großen Augen als sie erfuhren, dass sie auf dem Carré d’Honneur auf dem Vrijthof im Zentrum von Maastricht antreten sollten. Wir wurden als ’Deutsches Team’ sehr freundlich begrüßt, konnten aber auch unsere regionale Zugehörigkeit in einigen Gesprächen mit den Offiziellen und Betreuern der Teams klären. Und dass vorab: Unsere Jugendlichen erfuhren für ihr Auftreten, den freundlichen Umgang mit den Gegnern und ihr konzentriertes Spiel von allen Seiten großes Lob. Unter den Augen der Trainer und Coaches wurde ihnen eine boulelistische Perspektive attestiert. Bei der Einschreibung merkte man schon den Stellenwert dieser Veranstaltung. Ausgestattet mit Backstage-Bändchen, VIP-Status, etc. bescherte uns die Auslosung im B-Poule die vermeidlich stärksten Gegner. Unsere Spieler haben davon natürlich nichts erfahren und konnten somit unbeschwert aufspielen. Das Turnier wurde um Punkt 14 Uhr bei herrlichstem Sommerwetter angepfiffen. In der Poule-Runde wurde jeder-gegen-jeden bei einem Zeitlimit von 40 min gespielt. Anschließend jeweils ein Finalspiel der Gruppengleichplazierten. 1. SpielNRW – Team Jeu de Bommel/Amicale Cuijk (9-10)(0-2, 0-4, 1-4, 1-10, 2-10, 3-10, 4-10, 9-10) Sichtlicht nervös und zumindest Hanh noch etwas verloren auf dem großen Spielfeld wurden die ersten Aufnahmen angegangen. Der erste Punkt in der dritten Aufnahme wurde dann entsprechend von den mitgereisten Fans lautstark von der Tribüne bejubelt. Der Anfang schien gemacht. Jedoch zwei Löcher von Christian und ein sauberes Entfernen der eigenen besten Kugel durch Justus brachten ein deprimierendes Six-Pack zum 1 zu 10. - Teambesprechung. – Die zuvor etwas zu defensive Spielweise wurde in eine offensivere gewandelt. und prompt folgten die Punkte 2,3, und 4 in den nächsten drei Aufnahmen. Dann folgte die beste und im Nachhinein etwas unglückliche Aufnahme unsers Teams: Hanh legt auf 8 Meter eine zwingend zu schießende Kugel. Zwei Löcher und der Gegner bringt nur eine störende Kugel ohne Punkt 50 cm vor die Sau. Diese wird nach kurzer Besprechung durch Christian mit Punkt entfernt. Eine von den nachzulegenden Kugeln bleibt leider hängen. - 5 Punkte , 9 zu 10. Dann beendete das Zeitlimit die grandiose Aufholjagd: Sekunden vor dem Sauwurf zur 9ten Aufnahme wurde abgepfiffen. Fazit: Unser Team hatte sich nach anfänglichem nervösen Beginn auf dem gewöhnungsbedürftigen Terrain (Kies auf Asphalt) gefunden, stark das Mittelspiel gestaltet und am Ende etwas unglücklich gegen den späteren Turniersieger verloren. Das lies hoffen. 2. SpielNRW – Nationale Selectiv des niederländischen Verbandes (NJBB) (12-11)(0-2, 5-2, 6-2, 6-6, 6-11, 10-11, 12-11) Die gerade aus Barcelona zurück gekommenen Kaderspieler des niederländischen Verbandes, die ihre erste Begegnung mit 12 zu 0 gewonnen hatten, begannen stark. Uns (mir und den Mitgereisten) schwante Böses. Sollte diese Partie schon das vorzeitige Aus auf einen Podiumsplatz bedeuten? Unser Team belehrte uns eines Besseren: Schon in der zweiten Aufnahme nutzten sie die Chance, nach zwei Löchern der schussfreudigen Niederländer, mit zwei super nachgelegten Kugeln von Hanh und guter Vorarbeit durch Justus, auf 5 Punkte! Nach unserem 6ten Punkt folgten zwei starke Aufnahmen der Gegner, die mit dem einem und anderen Carreau auf 6-11 davonzogen. Es folgte eine kurze Absprache zwischen den Dreien: Hanh geht wieder in die Legerposition. Abermals zeigten die Jugendlichen starkes Spiel unter Stress. 4 Punkte (10-11) ist der Lohn. Jetzt musste die Sau schnell geworfen werden, denn es drohte wieder das Zeitlimit. Hanh legt nachfolgend zwingend. Die Niederländer lochen und versuchen nach dem Abpfiff eine Mauer aufzubauen. 11-11 und noch fünf Kugeln auf der Hand. Was tun? Kurze Besprechung. Hanh sieht die Lücke und zirkelt den Siegpunkt an die Sau. Die Jungs müssen nicht mehr eingreifen. Großer Jubel bei uns und etwas verdutztes Staunen bei den Auswahlspielern Hollands beendeten diese Partie. Fazit: Ein immer besser harmonisierendes Team erlaubte sich immer mal wieder ein Päckchen, konnte aber kontern und zeigte im Endspiel starke Nerven. Klasse! 3. SpielNRW – Equipe 4 (8-5)(0-1, 0-4, 1-4, 4-4, 5-4, 5-5, 8-5) Durch die Ergebnisse der anderen Begegnungen war vor diesem Spiel noch nichts entschieden. Selbst bei einem knappen Sieg konnte es ’nur’ für Platz 3 reichen. Etwas verunsichert ob der Konstellation lag das gegnerische Team schnell mit 0 zu 4 vorne. Nach kurzer Aufmunterung kämpfte unser Team sich heran. Zweimal musste Justus den vermeidlich vorentscheidenden 5ten Punkt der Gegner entfernen. Jetzt musste einwenig Glück herhalten – der Schiri misst – Punkt bei NRW. – Aufatmen -. In den nächsten zwei Aufnahmen drehen die NRW-Jugendlichen das Spiel. Dann wurde es wieder aufgrund der ablaufenden Zeit wieder spannend. 5-5 liegt und noch 3 Kugeln beim Gegner. Also kurze Info an die Spieler: Schnell die neue Aufnahme beginnen, wenn der 6te Punkt oder mehr kassiert wird.. Es bleibt bei Einem. Abpfiff. In der letzten Aufnahme legt Hanh wieder eine Zauberkugel, die nicht entfernt werden kann. Aber die restlichen Kugeln müssen noch Punkte bringen, oder? Kurze Verwirrung. Unser Team sieht die Gefahr, bringt aber noch 2 Kugeln. 8-5. Damit war dann das Spiel um den dritten Platz gesichert. Fazit: In diesem Spiel war ein Team gewachsen: verlegte oder verschossene Kugeln wurden von dem Team korrigiert. Uns Betreuern hat es ein paar Graue Haare gekostet. 4. Spiel (um Platz 3), (60 min)NRW – Red Ladies (13-11)(2-0,2-4, 4-4, 4-6, 4-9, 5-9, 9-9, 11-9, 11-11, 13-11) Dieses Spiel begann mal anders als zuvor. In der ersten Aufnahme verteidigt Christian mit zwei sauberen Eisenschüssen den Punkt und Hanh legt mit der letzten Kugel den Zweiten. Dann zeigen die drei jungen Niederländerinnen warum sie verdientermaßen im kleinen Finale standen. Auf relativ kurzer Entfernung zeigten sie hervorragende Lege- und Schussleistungen und führen zu diesen Zeitpunkt verdient mit 4 zu 9. In der sechsten Aufnahme gelingt unserem Team der 5te Punkt und der wichtige Saubesitz.- Klare Anweisung wieder auf 9 Meter zu gehen -. Jetzt läuft es wieder besser, Hanh legt wunderbar und Justus und Christian schießen was weg muss. Die 11 zu 9 Führung wird konsequent erspielt. Eine zu kurz gelegte Sau bringt prompt zwei Punkte für den Gegner und das Spiel ist wieder prickelnd spannend. Nun sind auch die anderen Zuschauer auf diese Partie aufmerksam geworden. Eine tolle, einmalige Atomsphäre auf dem Carré d’honneur in Maastricht. Nach einer Sau auf 8 Meter spielt Hanh ihre Kugel auf Punkt. Die Niederländerinnen versuchen besser zu legen, was nicht gelingt. Mit der letzten wird geschossen – Loch! Hanh legt die 13. Gewonnen! Fazit: Ein super Erfolg der Drei, die durch ihr unbeschwertes, ruhiges und konzentriertes Spiel beeindruckten, dass letztlich zu diesem dicken Pokal und dem verdienten3. Platz führte. Am zweiten Tag waren wir dann ‚nur’ noch Zuschauer bei den Großen des Petanque. Mit dem einzigartigen High-Light für Justus und Christian ein paar Aufnahmen mit den späteren Siegern (Christoph Sevilla, Thierry Grandet und Sylvian Pilewski) der ersten Runde des Masters de Petanque spielen zu dürfen (Hanh war an diesem Tag schon auf dem Weg zu ihren Verwandten in Vietnam). Gegen Abend endete unser Ausflug bei unseren gastfreundlichen Nachbarn. Udo Schneider |