Nach
der Kadersichtung waren die Teams gebildet und wir waren gespannt,
was unsere Jugendlichen erreichen konnten. Doch bevor es ans Spielen
ging gingen diverse Hiobsbotschaften bei mir ein. Zuerst wurde unser
Jugendwart, Dirk Beckschulte, für eine Knie-OP genau an dem
Wochenende ins Krankenhaus geschickt. Als nächstes erreichte mich
die Absage von Marie Vormann bei den Cadets und am Vorabend
der Fahrt sagt auch noch der Junior Sascha Müller
krankheitsbedingt ab. Glücklicherweise waren wir in der Lage auch so
kurzfristig für alle Positionen Ersatz zu finden und so gingen die
Juniors Jessica Zensen (PC Troisdorf), Benni Spees
(Boule d´Aix-la–Chapelle), Jan Runo (BC Ennert) und Leo
Abolhassanzadeh mit Betreuer Friedhelm Poetter und die
Cadets Laura Zensen (PC Troisdorf), Christian Schneider
(Boule d´Aix-la–Chapelle), Justus und Jonas Runo (BC
Ennert) mit Betreuer Detlev Runo am Freitag auf große Fahrt.
Und nach so vielen unglücklichen Umständen verlief diese sehr
erfreulich. Ohne Stau brachten wir die knapp 400 km in weniger als
vier Stunden hinter uns und konnten nach Besichtigung unserer
Unterkunft, die von DPV-Präsident Klaus Eschbach vermittelt
wurde, auch noch dem dringenden Wunsch unserer Jugendlichen
nachkommen, den Platz zu erkunden.
Am Samstag ging es dann nach einem guten Frühstück auf dem Gelände
des BC Ettenheim bei strahlendem Sonnenschein los. Bei den Juniors
lief es leider nicht optimal. Vor allem die klare Niederlage gegen
Abonnementsmeister Baden-Württemberg zehrte doch an den Nerven. Vor
allem die sechste Runde hätten sich unsere „Großen“ lieber
geschenkt. Die Organisation sah bei neun Teams Spiele jeder gegen
jeden vor und unser Team musste erst am Sonntag aussetzen, so dass
die Belastung am Samstag doch schon ziemlich groß war. Aber immerhin
reichte es zu vier Siegen, die leider nur Platz sechs bedeuteten.
Wenn man bedenkt, dass der Zweitplatzierte, Berlin, gegen unser Team
verlor und am Ende genau einen Sieg mehr auf dem Konto hatte, sieht
man, wie eng das Turnier war.
Die neu formierten Cadets zeigten keinen
Respekt und gewannen vier Spiele in Folge, obwohl ich mir den Luxus
erlaubte, nicht nur die Spieler durchzuwechseln, sondern auch die
Positionen. Erst die letzte Partie am Samstag brachte gegen das
bayerische Team mit einem starken Tireur die erste Niederlage. Der
Sonntag begann mit einem Highlight. Gegen den späteren Sieger,
Baden-Württemberg, gab es einen 8:4 Sieg. Dies war für unser Team
schon der zweite Sieg im Zeitspiel, nachdem schon die erste Partie
am Samstag ein Krimi mit einem knappen 7:6 für uns gegen
Niedersachsen brachte. Nach der Vorrunde waren wir so auf Platz zwei
und durften im Halbfinale wieder gegen Baden-Württemberg antreten.
Diesmal hatte der Gegner das bessere Händchen und so mussten wir uns
mit dem 3. Platz zufrieden geben. Der wurde offiziell nicht mehr
ausgespielt. Aber der Spaß war so groß, dass wir gegen Niedersachsen
„inoffiziell“ den dritten Platz mit 13:9 bestätigen konnten.
Anschließend gab es die Siegerehrung, die dem Cadet-Team jeweils
einen Pokal und den Juniors Medaillen brachte. Insgesamt habe ich
die Fahrt, das Turnier, die Gastgeber und sowohl die Leistung als
auch das Verhalten unserer beiden Teams als sehr positiv empfunden
und freue mich auf die nächste Gelegenheit, mit unseren Jugendlichen
den BPV würdig vertreten zu können.
Detlev Runo |