Boule und Pétanque Verband Nordrhein-Westfalen e.V.

Der gute Geist von Erkrath

Vorschaufotos - Fotos: Fotoarchiv CdP-Erkrath: Michael Rathschlag, Rainer Weckeck, Hans Bordel und Winni Schardt
Frau Wüsthoff, Robin, Silvia Busse
Maler Jürgen mit seinen Bildern für "Robin"
Die Turniersieger: Rosi u. Norbert Koch
Regenpause
Monika Schardt u. Hans Bordel

 
Der gute Geist von Erkrath

Oder: wie ein ganzer Ort von der Idee begeistert wurde, sich für einen guten Zweck einzusetzen


Da gibt es den kleinen Robin Wüsthoff, der 3 Jahre alt ist und an Zerebralparese erkrankt ist, die durch Sauerstoffmangel bei der Geburt ausgelöst wurde. Ein aufgewecktes Kind, dessen Augen neugierig und fröhlich in die Welt hinein sehen – ein Kind, das nicht laufen kann wie andere, ein Kind, das ständig betreut werden muss und das jede Nacht mehrmals im Bett gedreht werden muss, weil es dazu selbst nicht in der Lage ist.

Robin hat keinen Tag-Nacht-Rhythmus, er ist aufgrund von Angstzuständen stets wach und findet nur schwer in den Schlaf. Therapien und Hilfsmittel kosten viel Geld und erst recht eine Delphintherapie, von der sich die Familie eine Besserung erhofft.

Silvia Busse, 3. Vorsitzende und Kassiererin des CdP Erkrath wurde auf Robin aufmerksam und hat die Idee, hier helfen zu können, an den 1. Vorsitzenden Hans Bordel herangetragen, der sich sofort mitsamt den Vereinsmitgliedern des Cdp eingebunden hat.

Gemeinsam begann man auf Spendensuche zu gehen. In den Geschäften und Arztpraxen wurden Spendenlisten ausgelegt, die Boulespieler sammelten in ihrem Familien-, Freundes- und Kollegenkreis, sowie in der Nachbarschaft. Es wurde ein Benefizturnier geplant, für welches zusätzlich noch 120 Sachpreise für eine Tombola gespendet wurden, an der alle teilnahmen, die an diesem Tage kleines oder großes Geld in die Sammeldose warfen. Sogar eine Kunstausstellung gab es, in welcher die Malerinnen und Maler (alles Mitglieder des CdP) ihre Bilder für den guten Zweck verkauften. Die Dynamik, die sich in Erkrath entwickelte, war enorm – eine Solidargemeinschaft ist entstanden, die der gute Geist sicher noch sehr lange miteinander verbindet.

Gut vorbereitet war dann auch das Bouleturnier, zu welchem Boulespieler aus ganz NRW eingeladen wurden. Frische Brötchen, selbstgebackener Kuchen, sowie Kaffee und Glühwein wurden bereitgehalten und der Erlös aus dem Verkauf den Spenden zugeführt.

Was nicht durch den CdP planbar und zu beeinflussen war, war das schlechte Wetter. Als hätte jemand oben ein Kränchen aufgedreht, regnete es fast den ganzen Tag. Davon nicht genug, herrschten an diesem Tage recht kühle Temperaturen, die denen, die Speisen und Getränke verkauften schon einiges abverlangte. Die Boulespieler, bedingt durch das schlechte Wetter weniger als erwartet, doch immerhin 15 Doublettes, zeigten in warmer und regenfester Kleidung Durchstehvermögen und spielten für den guten Zweck. Das Turnier war gerade gestartet, da klingelte das Handy von Hans Bordel – ein Anruf des Vorsitzenden von Düsseldorf sur Place, Bernhard Lemm-Rödel, der spontan wegen des schlechten Wetters, nach Düsseldorf in die warme und trockene Boulehalle einlud, um das Turnier dort auszutragen. Dies zeigte in besonderer Weise die Verbundenheit zwischen den Boulespielern.

Der Erlös dieser Hilfsaktion von 2.557 Euro ist neben des Zuspruchs, den Mutter Manuela Wüsthoff dankbar erfahren hat, eine wichtige Hilfe, der gewünschten Therapie näher zu kommen.

Ja, und Robin? Robin betrachtete das Geschehen, warm eingepackt in seinem Kinderwagen, gut gelaunt, mit seinen fröhlichen und neugierigen Augen. Der CdP Erkrath schrieb in einer der ersten Veröffentlichungen: "Wenn viele Menschen an vielen Orten viele kleine gute Dinge tun, dann können wir die Welt verändern!" Dem schließe ich mich sehr gerne an und wünsche den Mitgliedern des CdP und allen, die in Erkrath ihren Beitrag leisteten, dass es gelingen mag, die Welt von Robin positiv zu verändern.


Es grüßt herzlich

Monika Schardt
Präsidentin BPV NRW