Die kleine Stadt Kayl im Süden unseres Nachbarlandes
Luxemburg, nahe der Grenze zu Frankreich war nun schon zum
3. mal Ziel einer Reise der BPV NRW Jugend.
Jugend-Kaderbeauftragter Michael Vierhaus führte als Coach
das Juniorsteam mit Niklas Flocken, Robin und Lasse
Stentenbach durch das internationale Jugendturnier. Julia
Reimers, Marie und Annika Vormann starteten von mir gecoacht
im internationalen Damenturnier.
In beiden
vergangenen Jahren sammelten die teilnehmenden BPV NRW Teams
deutlich mehr Erfahrung als sportliche Erfolge. In der
Konkurrenz mit namhaften Nationalteams blieb unseren
Akteuren bisher immer nur übrig, zu staunen und möglichst
viele Eindrücke zu verarbeiten. Unser Ziel war, in diesem
Jahr die Vorrunde besser abzuschließen.
Das
Juniorsteam des BPV NRW hatte es dann allerdings direkt mit
dem Hammergegner schlechthin zu tun. Das Nationalteam
Frankreich 1 spielte auch entsprechend stark auf und ließ
unseren Jungs keine Chance. Genau so gingen die Partien
gegen die Nationalmannschaften aus Spanien und Belgien
verloren. Die Partien gegen die Schweiz und Rheinland Pfalz
wurden sicher gewonnen. Hervorzuheben ist der Sieg gegen das
Team von Valensolles, bei denen sie sich im vergangenen Jahr
noch ein Niederlage abgeholt hatten.
Damit war
gegenüber den Vorjahren schon ein besseres Ergebnis und eine
bessere Platzierung in der Vorrunde erreicht, es blieb aber
letztlich doch nur die Teilnahme am „Concour C“, der am
Sonntag dann um 9:00 Uhr beginnen sollte.
Die jungen
Damen des BPV NRW hatten in ihrer Vorrunde ein Spiel mehr zu
absolvieren. Sie hatten es mit den Nationalteams aus
Schweden und Österreich zu tun. Dazu kam das DPV 2 Team, und
die Landesauswahlteams von Rheinland Pfalz, Niedersachsen,
Süd Baden und letztlich ein Team aus der nordfranzösischen
Stadt Thionville.
Um es vorweg zu nehmen, Julia,
Marie und Annika spielten ganz groß auf. Von 7 Partien
wurden 6 gewonnen. Die Vorrunde endete mit dem 2. Platz (in
der Gesamtwertung der 32 Teams mit dem fünftbesten
Ergebnis). Mit Israel, Italien, Luxemburg 1 und 2, Spanien,
Dänemark, Schweden, Deutschland Frauen Senioren und Espoires
, Österreich, Niederland und USA waren 12 Nationalteams im
„Concours Dames“ vertreten!
Der Auftakt gegen
Rheinland Pfalz 3 gelang mit einem Sieg. 10:5 war das
Ergebnis bei Ablauf des Zeitlimits von 70 Minuten.
In
der 2. Runde wartete dann das DPV 2 Damenteam mit Carolin
Birkmeyer, Judith Berganski und Indra Waldbüßer. Julia,
Marie und Annika ließen sich überhaupt nicht beeindrucken
und nutzten unter den Augen des Bundestrainers der Herren
Senioren und Espoires, Klaus-Dieter Wiebusch einen zugegeben
nicht ganz überzeugenden Auftritt der Nationalspielerinnen
aus, um die Partie mit 13:3 souverän zu gewinnen. Spätestens
zu diesem Zeitpunkt wurden Klaus-Dieter und Jürgen
Hatzenbühler, Bundestrainer der Frauen Senioren und Espoires
auf den Auftritt unserer Teenies aufmerksam und Gespräche
über mögliche Entwicklungen und eventuelle Einladungen zu
Trainingsmaßnahmen wurden mit mir geführt.
Nun kam
die 3. Runde und die Gegnerinnen waren die jungen
Österreicherinnen. Zum Ende des Zeitlimits hieß es 12:8 und
der 3. Sieg war eingefahren.
Nach der Mittagspause
kam es zur Begegnung mit den Schwedinnen, die bis dahin
ebenfalls 3 Siege hatten. Jessica Johansson, Matilda Boström
und Tove Orrbeck erwiesen sich allerdings als ein Team, das
noch in einer ganz anderen Liga spielt. Am Ende hieß es 4:13
und es blieb die Erkenntnis, dass diese drei tollen
Spielerinnen eben einfach sehr viel besser spielten und auch
verdient Turniersiegerinnen wurden.
Gegen eine
Auswahlteam aus Süd Baden gelang in der 5. Runde wieder ein
sicherer 13:4 Sieg vor Ablauf des Zeitlimits.
Nach dem Abendessen konnten die Drei weiter an ihre guten
Leistungen anknüpfen und die 7. Rund wurde gegen das Frauen
Espoiresteam des NPV 13:9 gewonnen.
Pünktlich zum
Beginn der 7. und letzten Runde, die um 21:20 begann setzte
der große Regen ein. Bis dahin hatte das Wetter sich gut
gehalten. Die Temperaturen war angenehm und die Wolken
hielten ihren Regen noch zurück. Diese Partie wurde dann
aber unter Regenschirmen und Plastikverhüllungen geführt. Wo
fast alle Akteure auf dem Boulodrome schimpften und
versuchten Schutz, vor Wind und Wasser zu suchen, spielten
allein die Schwedinnen so unbeeindruckt als wäre allerbestes
Sommerwetter angesagt. Unsere Gegnerinnen aus der
nordfranzösischen Stadt Thionville ließen auf sich warten.
Mit für französische Verhältnisse durchaus noch hinnehmbarer
viertelstündiger Verspätung begann dann die Wasserschlacht,
die bei Ablauf des Zeitlimits den Sieg mit dem Ergebnis von
9:3 brachte.
Kurz vor 23:00 Uhr sollte Marie dann
noch im Tireurwettbewerb antreten. Es regnete immer noch in
Strömen und alle waren ordentlich durchnässt und
einigermaßen müde. Die Teilnahme am Tireurwettbewerb sagte
ich mit Rücksicht auf die Gesundheit einfach ab und die BPV
NRW Abordnung machte sich auf den Weg ins Etap Hotel, wo
eine heiße Dusche und das Bett auf uns warteten.
Am
Sonntag begann für die Jungs der „Concours C“ bereits um
9:00 Uhr. Ob es an der frühen Zeit lag oder daran, dass sich
das Wetter trotz Dauerregens in der Nacht noch nicht wieder
ganz beruhigt hatte, Das Juniorsteam verlor völlig unnötig
direkt im 16tel Finale gegen Rheinland Pfalz und hatte für
den Rest des Tages ausgespielt.
Die Mädchen
begannen im 4tel Finale gegen die Schweiz so konzentriert
und sicher, wie sie am Abend zuvor aufgehört hatten.
Lediglich in der Aufnahme beim Stand von 4:4 sorgte eine
erste grobe Unachtsamkeit und ein kollektiver Blackout für
ein 6 Punkte Geschenk. Zwar konnten sich die Drei noch
einmal fangen und in der nächsten Aufnahme mit 4 Punkten ins
Spiel zurückbringen. Aber nun drängte das Zeitlimit. Die
letzten 5 Minuten waren angepfiffen, als die Schweizer
Tireurin in Bedrängung die Sau ins Aus beförderte. Eine neue
Aufnahme begann und es hätten wenigstens 2 Punkte erzielt
werden müssen, um eine weitere Aufnahme zu erzwingen. Das
gelang nicht und die Partie ging mit 8:10 verloren. Nun war
auch für die Mädchen das Turnier beendet.
Julia
Marie und Annika beeindruckten an den beiden Tagen durch ihr
konzentriertes und konsequentes Spiel. Julia machte mit sehr
guten Legeleistungen enorm viel Druck und wenn gegnerische
Kugeln zu beseitigen waren, überzeugten Marie auf der
Position 3 und Annika und der Mitte, sowohl beim Legen als
auch dann, wenn ein 3. oder 4. Schuss notwendig war. In der
Endabrechnung bedeutete das den 5. Platz im Concours Dames“
gemeinsam mit den Nationalteams DPV 1, Niederlande und
Isreael.
Mein Resumée: Unter
dem Strich gelang ein erfolgreiches Wochenende. Mit dem
Juniorsteam wurde das Ziel erreicht, die Vorrunde besser als
in den Vorjahren abzuschließen. Die Mädchen im „Concurs
Dames“ antreten zu lassen, erwies sich als eine gute
Entscheidung. Das so herausragende Ergebnis war allerdings
nicht zu erwarten und spricht für sich. Alle Bundestrainer,
unter denen natürlich auch Gudrun Deterding und Bernd Wormer
waren, blickten aufmerksam auf unseren Nachwuchs. Weitere
Gespräche wurden vereinbart.
Die Veranstalter in Kayl
haben ein phantastisches Turnier organisiert. Die Anreise am
Freitag Abend wurde mit der Einladung zu einem gemeinsamen
Abendessen mit mehren Gängen belohnt. Die Übernachtung im
Etap Hotel, für die Jugendlichen übrigens auf Kosten des
Veranstalters, war bestens vorbereitet und die Durchführung,
bzw. der Turnierablauf klappte durch das gesetzte Zeitlimit
hervorragend. Lediglich das Finale der Juniors (natürlich
ohne Zeitlimit) geriet außer Kontrolle und die Siegerehrung
konnte dadurch erst 2 Stunden später beginnen.
Kayl
sollte auch im nächsten Jahr wieder im Turnierkalender
vorgemerkt sein.
Dirk Beckschulte Jugendwart
BPV NRW
Bericht von Annika & Marie Vormann
Insgesamt war das internationale Turnier in Kayl/Luxembourg
ein gelungenes Turnier mit vielen interessanten & spannenden
Spielen.
Die Anreise der NRW-Jugendspieler erfolgte am
Freitag, alle fuhren von Köln aus in einem Bulli. Angekommen
in Kayl wurden direkt die Kugel ausgepackt und sich
eingespielt.
Abends gab es am Platz ein ausgefallenes
mehrgängiges Menü. Nach dem Abendessen, wurden die Zimmer im
Hotel bezogen. Nach einer „viel zu kurzen“ Nacht & einem
leckeren Frühstück, fuhren wir gestärkt zum Bouleplatz. Mit
nicht allzu hoher Erwartung begann das Damen-Team das
Turnier & konnte mit seiner Leistung zufrieden sein.
Sodass sie 6 Siege verzeichnen konnten von insgesamt 8
Spielen.
Am späten Nachtmittag des Sonntages fand die
Siegerehrung statt. Das Damenteam belegte den 5. Platz in A
& bekamen jeweils 750g Nutella. Fazit: Boule macht auch
im Ausland Spaß! |