Am Sonntagmorgen um 09:30 Uhr
war jeder Gedanke an eine TOP-Platzierung aus den Köpfen der Spieler und
Betreuer verschwunden, aber dann schlich sich das Happy End irgendwie durch die
Hintertür…
Recht optimistisch ging das gesamte Team in den mittlerweile 25.
Länderpokal, und nach 10 Jahren den Pokal mal wieder nach NRW zu holen, schien
vielen ein durchaus realistisches Ziel. Schließlich ist die Düsseldorfer Halle
ja Heimterrain, welches von fast allen Teammitgliedern im Winter regelmäßig
besucht wird.
Die Vorbereitung war ordentlich, und die bereits seit Mitte
Dezember feststehenden Teams konnten ohne weitere Änderungen wie geplant
antreten.
Unsere Teams
Herren 1
Herren 2
Espoirs
Frauen
Jugend
Coach
Philipp Hönig
Martin Wanka
Moritz SloMo Wiegand
Fabian Biesheuvel
Martin Wleklik
1
Philipp Niermann
Dennis Wagner
Tobi Lubitz
Anna-Maria Bohnhoff
Lucas Durst
2
Moritz Rosik
Kim Rieger
Björn Lubitz
Anna Lazaridis
Jasper Schlüpen
3
Toufik Faci
David Dörr
Robin Stentenbach
Diane McPeak-Ferkinghof
Jonas Flüß
4
Marco Lonken
Peter Scholten
Markus Rosik
Sandra Maghs
Lisa Klapdor
Erster Gegner waren die
recht hoch eingeschätzten Pfälzer (im Vorjahr Zweiter), die in allen Teams
Top-Spieler dabei hatten. Leider konnte dann auch nur unsere Jugend einen Sieg
holen.
In der zweiten Runde gegen Hessen holten Herren1, Espoirs und Damen
die drei nötigen Siege und man ging wieder zuversichtlicher in das bevorstehende
Duell mit den Favoriten aus BaWü.
Diesmal waren es die Herren 2, die neben
Damen und Espoirs gewinnen konnten, während die Jugendlichen in einer
dramatischen Partie 12:13 verloren. Aber der Sieg gegen BaWü war geschafft.
Spätestens jetzt wurde allen klar, dass hier wirklich jeder gegen jeden gewinnen
konnte, nur Berlin (leider wieder ohne Espoirs), Ost und Nord hinkten bereits
ein wenig hinterher.
Die vierte Runde brachte uns den nächsten starken
Gegner: Bayern, die bereits in 2015 zum Stolperstein geworden waren. Zweimal
12:13 (Herren1 und Jugend), einmal 11:13 (Espoirs) – hätte diesmal auch
andersrum ausgehen können… Nur die Herren2 konnten ihre Partie gewinnen.
Und
so standen wir nach vier Runden mit 2:2 Begegnungen irgendwo im Mittelfeld, und
auch die Espoirs hatten nach ihren zwei Niederlagen den Gedanken aufgegeben, zum
dritten Mal in Folge bestes Espoirsteam beim Länderpokal zu werden.
Die
fünfte Runde gegen den LV Nord war schnell gegessen: drei Fannys, einmal 13:1,
und auch das 13:7 der Frauen war nie gefährdet. Insgesamt waren wir gut in
der Zeit - das haben die Verantwortlichen in der Turnierleitung wieder sehr gut
hinbekommen - und so wurde entschieden, auch die sechste Runde noch am Abend zu
beginnen.
Es ging nun gegen NiSa, und Jugend und Espoirs konnten ihre Spiele
schnell gewinnen. Der stärkste Mannschaftsteil der Niedersachsen waren aber wie
immer die Herrenteams, und gegen beide zogen unsere Herren jeweils den Kürzeren.
Die Damen, die während der gesamten Veranstaltung immer in den Hängepartien dran
waren, sollten das nun entscheidende Spiel erst Sonntagmorgen austragen.
Zum
Abschluss des ersten Tages war also alles noch offen: vorne zwei LVs mit 4:1,
dahinter 5 LVs mit 3:2. Allerdings hatten wir keine gute Spieldifferenz (13:12,
während Hessen auf Platz 3 bereits 16:9 vorweisen konnte).
Sonntagmorgen
waren alle wieder zeitig in der Halle. Außer dem wichtigen Spiel der Damen gegen
NiSa fing für einige andere bereits die siebte Runde (gegen Berlin) an.
Leider mussten unsere Frauen einen unerwarteten Ausfall hinnehmen, da Anna
Lazaridis mit Fieber im Bett bleiben musste. Und es lief gar nicht gut… Nach
etwas Pech zu Beginn geriet unser Team schnell in einen hohen Rückstand, und das
kurze Aufbäumen mit zwei gewonnenen Aufnahmen ging auch plötzlich zu Ende und
somit hatten wir die Begegnung gegen NiSa mit 2:3 verloren.
Runde sieben
hatte bereits begonnen, und war auch relativ schnell für NRW entschieden: Die
Espoirs gewannen kampflos, die Jugend und Herren1 spielten überzeugend und
holten damit die nötigen Punkte. Eine unnötige Niederlage gab es für Herren2.
Die Damen spielten wieder besser, hatten aber gegen die sehr guten Berlinerinnen
das Nachsehen. Man merkte jedoch bereits, dass sie trotz des miserablen Auftakts
den Tag noch erfolgreich für sich und das gesamte Team zu Ende bringen wollten.
In Runde acht wartete dann Mitfavorit und Titelverteidiger Saarland. Vielleicht
war es gut, dass sich seit Stunden niemand mehr mit Rechnen und
Wahrscheinlichkeiten für eine gute Platzierung beschäftigt hatte. Es ging nur
noch um gute Spiele und möglichst den ein oder anderen Sieg in den einzelnen
Partien. Und ohne diesen ganzen Druck lief es plötzlich ganz hervorragend: zwar
hatte die Jugend bereits verloren, aber Espoirs und Herren1 konnten daraus ein
2:1 machen. Herren2 und die Damen, die beide mittlerweile zeitlich stark
hinterherhingen, erkämpften sich bravouröse 13:11 bzw. 13:12 Siege, und dieses
4:1 gegen das Saarland ermutigte dann doch dazu, vielleicht mal einen Blick auf
die Gesamttabelle zu werfen und zu überlegen, ob bei einem Sieg in der neunten
Runde vielleicht doch noch was ginge…
Und siehe da: vorne BaWü mit 7:1, dann
Bayern mit 6:2, und dann einige LVs mit 5:3 – und das 4:1 aus der vorherigen
Partie hatte auch unsere Spieldifferenz um einiges verbessert. Was wurde also
errechnet? „Wenn wir Ost mit 5:0 schlagen, könnten wir evtl. noch Dritter
werden!“
Wieder legten Jugend und Espoirs klare Siege vor, Herren1 folgten
kurz danach. Eng war es dann wieder bei den beiden Hängepartien: Herren2 mussten
einen 1:8 Rückstand aufholen, fanden langsam aber sicher zu ihrem Spiel zurück
und machten dann bei 8:10 mit einem Päckchen den Sieg klar. Die Damen kämpften,
wie bereits gegen Saar, um jeden Punkt, und konnten ebenfalls schlussendlich ein
13:10 für sich verbuchen.
Reichte das jetzt für Platz drei? Was? Bayern hatte
verloren? 1:4 gegen Hessen? Wir könnten vielleicht sogar Zweiter sein?
Es
dauerte nicht lange, und es war amtlich: NRW belegt Platz 2 beim Länderpokal
2016 – hinter BaWü und vor vier anderen LVs mit ebenfalls 6:3 gewonnenen
Begegnungen, aber mit jeweils ein oder zwei Einzelsiegen weniger. Ebenso knapp,
wie wir 2015 das Treppchen verfehlt hatten, waren wir nun also drauf.
Und
auch der Titel als bestes Espoirsteam konnte doch noch verteidigt werden, vor
zwei anderen Teams mit ebenfalls 7:2 Siegen, aber etwas schlechteren
Spielpunkten.
Übrigens hatten alle anderen NRW-Teams ebenfalls eine positive
Bilanz von 5:4 Siegen. Trotz etlicher Rückschläge haben sich alle immer wieder
erholt und bis zum Ende alles versucht – wie z.B. die Jugend, die nach den
beiden 12:13 Niederlagen gegen BaWü und Bayern schon arg verzweifelt waren.
Vielen Dank allen Spielern und Coaches für ihren großen Einsatz in der
Vorbereitung und an diesem harten Wochenende.
Toll versorgt haben ihre Gäste
wieder die Mitglieder von sur place, die zwei lange Tage fast 250 Spieler und
Betreuer sowie zahlreiche Zuschauer zu bewirten hatten und dafür zu Recht großes
Lob und viel Applaus bekamen.
Bei aller sportlichen Rivalität herrschte auch
Länderübergreifend wieder eine tolle Stimmung zwischen allen Beteiligten und es
tut gut, soviel Herzlichkeit zwischen so vielen verschiedenen Menschen
beobachten und erleben zu dürfen.