Boule und Pétanque Verband Nordrhein-Westfalen e.V.

17. Deutscher Länderpokal in Rastatt

Vorschaufotos - Fotos: Dirk Beckschulte, Alexander und Hermann Streise

 

Das Erreichen der Finalrunde, der Titel „Vizemeister“ und die besondere Ehrung „Bestes Espoirs-Team“ des Turniers waren die Erfolge der 20 Kaderspielerinnen und Kaderspieler, die in diesem Jahr den Landesfachverband Nordrhein-Westfalen beim 17. Deutschen Länderpokal in Rastatt vertraten. Ein guter Einstand für den neuen Landestrainer Stefan Eisenhut, der damit nahtlos an den Erfolg des vergangenen Jahres anknüpft.

Seinen Einstand gab auch der neue Jugendwart Dirk Beckschulte, der das Team erstmalig beim Länderpokal betreute. Monika Schardt, Betreuerin der Espoirs, freute sich mit Anna Lazaridis, Florian Korsch, Simon Lindfeld und Hannes Möllers über insgesamt 4 gewonnene Spiele und die damit verbundene Auszeichnung.

Nicht unbedingt vom Losglück betroffen war der Start für unser Team am Samstag. Nachdem NRW in der 1. Runde ein Freilos erhielt, wurde unser Team für die 2. Runde gegen den nicht angetretenen LFV Thüringen gelost und somit verlegte sich der eigentliche Start auf Nachmittags, was bei den Spieler Unmut hervor rief. Alexander Bauer (DPV Vizepräsident Sport) der die zweitägige Veranstaltung souverän leitete, machte es dann jedoch möglich, dass zumindest jeweils ein Team unseres LFV in der 1. und 2. Runde spielen konnte. So begannen die Juniors mit Jessica Zensen, Sandra Krauspenhaar, Moritz Wiegand und Benjamin Spees ihre vorgezogene Partie gegen den LV Niedersachsen. Damit durfte die Jugend als „Eisbrecher“ den Weg bereiten. Sandra, Moritz und Jessica ließen sich davon nicht beeindrucken. Das Team aus Niedersachsen wurde sicher mit 13:0 besiegt und der erste Punkt für NRW gewonnen.

In der 2. Runde ging das Damenteam mit Anna Maria Bohnhoff, Carolin Birkmeyer, Daniela Thelen und Ana Isabel Casado vorgezogen gegen den LV Nord an den Start. Auch die Damen gewannen souverän mit 13:2 und wieder war ein Punkt für NRW gesichert.

Die lange Wartezeit war für unsere Equipe nicht von Vorteil, denn der „Kaltstart“ in die 3. Runde gegen Rheinland Pfalz zeigte Wirkung. Nachdem die Senioren 1 mit Danny Griesberg, Shemsedin Berisha, Kai Wieling und Hermann Streise 13:6 und das Jugendteam mit 13:07 noch klar gewonnen hatten, fanden die Senioren 2 mit Sebastian Bergob, Manfred Donder, Soufiane Errichi und Kai Murek, sowie die Espoirs mit Florian Korsch, Simon Lindfeld, Anna Lazaridis und Hannes Möllers nur schwer in das Spiel. Den Espoirs wollte nichts richtig gelingen und so mussten sie sich schließlich mit 5:13 geschlagen geben. Die Senioren 2 kämpften, aber am Ende hieß es 13:7 für R.L.P. . Die spannendste Partie dieser Runde lieferten die Damen. Souverän führten sie 12:5 und landeten dann in dem berühmten, berüchtigtem „Zwölferloch“. Ein Nervenkrimi begann. Die Damen aus Rheinland Pfalz bewiesen Nervenstärke und kämpften sich Punkt für Punkt heran. Über eine Stunde stand der Punktezähler unserer Damen auf 12 und immer näher schob sich der blaue Magnet der Rheinland Pfälzer auf der Anzeigetafel zog letztendlich unter lautem Jubel auf 13 vor. Aus unserer Sicht also eine mit 2:3 verlorene Runde.

Abhaken und Konzentration auf die nächste Spielrunde gegen den LV Nord. Ein Punkt stand bereits durch die vorgezogene Partie der Damen auf dem Konto von NRW. Durch das mit 13:3 gewonnene Spiel der Jugend kam ein zweiter hinzu. Die Senioren 2 allerdings schienen gar nicht im Spiel zu sein und gingen mit einem 0:13 vom Platz. 2:1 also. Nun Daumen drücken für die Espoirs und Senioren 1. Die Espoirs lieferten eine starke Partie ab, gerieten in Bedrängnis, kamen wieder heraus, spielten – wie ihre Gegner auch - taktisch klug und gewannen schließlich 13:10. Auch die Senioren 1 lieferten ein starkes Spiel und gewannen schließlich nach einer umkämpften Partie mit 13:11. Ergebnis der 4. Runde 4:1.

Weiter ging es mit der letzten Runde des 1. Spieltages gegen Niedersachsen. Den Sieg der Jugend durch die vorgezogene Runde bereits in der Tasche und relativ zügige Spiele und klare Siege gegen die niedersächsischen Damen, Senioren 2 und Espoirs (13:8, 13:9 und 13:10), dauerte die Partie der Senioren 1 - spielerisch sehr attraktiv – noch an, ging am Ende jedoch mit 5:13 für NRW verloren. Ergebnis der 5. Runde 4:1 und damit für das Halbfinale qualifiziert!

Die noch lang andauernde Begegnung zwischen Baden Württemberg und Bayern endete mit einem 5:0 für BaWü und bescherte NRW den LV Bayern als Halbfinalgegner.
 

Alle Spielerinnen, Spieler und Betreuer trafen sich zu einem gemeinsamen Abendessen. Guter Stimmung saß man noch lange zusammen, unterhielt sich und reflektierte den 1. Spieltag. Der gute Teamgeist, der sich bereits während des Spieltages zeigte, war auch am Abend deutlich sicht- und spürbar.

Am Sonntag wurde bereits ab 7.15h gemeinsam gefrühstückt, um rechtzeitig in der Halle zu sein. Nach einem gemeinsamen Aufwärmtraining vor der Halle ging es pünktlich um 9.00h in die Halbfinalbegegnungen: NRW : Bayern und BaWü : Rheinland Pfalz. Würde man gegen die am Samstag stark aufspielenden Bayern den Sprung in das Finale schaffen? Wer erreicht in der anderen Begegnung das Finale – denn auch die Rheinland Pfälzer zeigten sich an diesem Wochenende in Bestform?

Und es sollte spannend werden!
Die Jugend verlor ihr erstes Spiel in diesem Wettbewerb mit 1:13 und die Damen gewannen klar mit 13:8 – 1:1 der Zwischenstand und noch 3 Spiele offen. Die Senioren 2 begeisterten mit einem erstklassigen Spiel. Da die 3 offenen Partien auf den ersten Bahnen der linken Halleseite liefen (rechts spielte BaWü gegen R.L.P), erfreuten sie sich einer großen Zuschauerzahl, die gelungene Kugeln mit großem Applaus bedachten. Es macht wirklich Spaß, zuzusehen, wie sie ihr Spiel durchzogen. Kai Murek, der kurzfristig für Rachid Bouchendouka nachnominiert wurde zeigte sein Können auf der Tireurposition! 13:3 – ein klares Ergebnis. Aber nicht nur diese Partie verlief auf hohem Niveau. Die Zuschauer mussten gleich 3 Partien im Blick behalten, denn die Spiele der Senioren 1 und der Espoirs verliefen sehr, sehr spannend. Die Senioren 1 hatten mit Martin Hasenpflug, Michael Lewicki, Albin Raux und Tita Vecile starke Gegner und so verlief diese Partie auch sehr hochklassig und kampfbetont. Der Punktezähler bewegte sich nur langsam. Punkt um Punkt wurde erkämpft und mit tosendem Jubel gewann NRW 13:10. Die Espoirs lagen zunächst zurück. Nach einer Aufnahme, in der Bayern mit 2 Punkten den Abstand auf 8:2 weiter ausbaute, wurde Simon Lindfeld eingewechselt, der sich sofort auf die bevorzugt langen Distanzen der Bayern einschoss. Und so brachte die Einwechslung das erhoffte Break und NRW kämpfte sich konzentriert heran. Die Bayern kamen wieder ins Spiel und machten erneut Punkte und so zeigte der Punktezähler nun 10:8 für Bayern. Eine wirklich klasse gespielte Aufnahme brachte NRW gleich 3 Punkte ein und erstmals gingen die Espoirs mit 11:10 in Führung. Obwohl die Runde bereits für NRW gewonnen war, spielte das Team stark und konzentriert, als ging es um die Entscheidung. 2 Punkte für Bayern und NRW lag wieder zurück. In der letzten Aufnahme brillierte Simon mit einem Palet auf 9 Meter und blieb ca. 30 cm neben dem Cochonette liegen. Vergeblich die nun folgenden Schüsse der Bayern, wovon ein sehr gut platzierter Schuss Simons Kugel casquette traf. Der Gegner nun leer und nur eine Kugel als Hindernis vor dem Cochonette. Das Team besprach sich und Florian ging in den Kreis um den zweiten, den Spiel entscheidenden Punkt zu legen. Seine Kugel läuft zielgenau und gerade aus, touchiert die gegnerische und ein Raunen ging durch die Zuscaher, glaubte man, sie bliebe hängen – aber nein, sie rollte um die gegnerische Kugel herum – 2 Punkte, gewonnen und 4:1.

Im zweiten Halbfinalspiel trennten sich BaWü und R.L.P ebenfalls mit 4:1. So standen die Gegner des Finales fest – wie auch in 2007: Nordrhein-Westfalen : Baden Württemberg.

Die SpielerInnen des LV BaWü waren in Bestform. So gelangten die Senioren 1, sowie das Jugendteam ungeschlagen mit 6:0 und die Senioren 2, sowie die Damen mit 5:1 Siegen in die Finalrunde.

Die NRW-Jugend kämpfte tapfer gegen die „Wespen“. Aber auch die Einwechslung von Benni, der mit seinen Treffern und einem Sauschuss sofort ins Spiel fand, konnte nicht verhindern, dass diese Partie mit 5:13 verloren ging. Bei den Senioren 1 blieb deren Punktezähler auf „0“ und wollte sich nicht nach oben bewegen. Schließlich beendeten sie ihr Spiel punktlos. Die Damen kämpften, lagen 2:5 zurück und es erfolgte eine Auswechslung, die erst bei 2:8 ihre Wirkung zeigte und die gegnerischen Damen Susanne Fleckenstein, Muriel Hess, Alexia Jeanson und Indra Waldbüßer ein wenig auf der Stelle treten lies. Kein Punkt wurde verschenkt und so stand es 4:8. Die Senioren 2 spielten keineswegs schlecht, hatten aber wenig Chance und verloren ihre Partie mit 4:13.Großer Aufschrei, Freude und Jubel in Baden-Württemberg: 3:0 und damit Sieger der Länderpokals 2008! Gratuliert wird aber erst am Schluss, denn noch standen 2 Partien offen. Während bei den Damen der Punktezähler der Württemberger Stück für Stück davon zog, zeigten die Espoirs ihr Können. Spielerisch, technisch und taktisch sehr stark führten sie gleich zu Beginn gegen Nico Schmieder, Lukas Hirte, Karim Rüffer und dem während der Partie eingewechselten David Bourdoux. Ohne große Probleme machten sie ihr Spiel und gewannen klar mit 13:2. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis auch das Spiel der Damen mit 13:4 endete und BaW mit 4:1 diese Runde klar gewann.

BaW, der Mitgliederstärkste Landesverband erhält nicht nur den Titel „Länderpokalsieger 2008“, sondern weitere Ehrungen für die besten Teams in den Kategorien: Senioren 1, Senioren 2, Damen und Jugend. Herzlichen Glückwunsch!

Der Rekordmeister NRW (10 gewonnene Länderpokale), dieses Jahr ein zweites Mal in Folge den 2. Platz belegt, wird es in 2009 erneut angreifen. Es wird sicher weiter spannend zwischen NRW und BaW bleiben.

Monika Schardt
Kaderbeauftragte BPV NRW