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Boule und Pétanque Verband Nordrhein-Westfalen e.V.
Turnierberichte
Länderpokal 2017 – So viel Licht, aber ein folgenschwerer Schatten… 06.03.2017

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Kaderteam des BPV NRW
Diesen Bericht zu verfassen fällt nicht so leicht. Wenn NRW beim Länderpokal auf dem 5. Platz landet, muss so einiges schiefgelaufen sein. Und „einiges“ bedeutet in diesem Fall, dass jedes einzelne Team bei all den gezeigten tollen Leistungen irgendwann im Turnierverlauf einmal für eine Enttäuschung gesorgt hat.

Am Samstag wurde ein wirklich famoser Start hingelegt. Deutliche Siege gegen NiSa (4:1), Nord (4:1), Bayern (4:1), Berlin (5:0) und Hessen (4:1) nährten die Hoffnungen, nach 10 Jahren endlich mal wieder diese wichtigste Kaderveranstaltung des Jahres für NRW zu entscheiden. Mit Bayern und NiSa hatte man schließlich bereits zwei Mitfavoriten besiegt.

Die bis dahin verlorenen Matches: gegen NiSa machen die Espoirs aus einem 0:10 ein 12:10, um dann doch knapp zu unterliegen. Gegen Nord war die Jugend gegen ein überraschend starkes Team chancenlos. Gegen Bayern verloren unsere Frauen gegen die am Ende ungeschlagenen Bayrischen Damen. Und gegen Hessen war die Jugend wiederum chancenlos gegen die mit erfahrenen Nationalspielern gespickte Hessenjugend.

In der sechsten Begegnung am Samstagabend kam dann die vermeintlich vorentscheidende Partie gegen das Saarland, bis dahin die einzige weitere ungeschlagene Mannschaft.

Wieder spielten beide Herrenteams richtig stark, nutzen die wenigen Chancen, die ihnen die Gegner ließen, perfekt aus und gewannen jeweils zum sechsten Mal. Die Espoirs verloren recht deutlich, während die Kids ihren Gegner gut im Griff hatten, bis sie beim Stand von 12:9 verletzungsbedingt auswechseln mussten und dann ganz bitter direkt vier Punkte zur Niederlage kassierten. Dramatik pur, denn das somit entscheidende Spiel der Frauen lief noch und war sehr ausgeglichen. Die kompletten Teams beider Landesverbände standen am Rand und fieberten mit, beklatschten unter anderem einen rettenden Sauschuss von NRW und erlebten, wie es über 12:12 ging und dann doch das Saarland den entscheidenden Punkt erkämpfen konnte.

Das war ein heftiger Dämpfer zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, denn mit diesem Rückschlag war der erste Tag beendet, und das Team ging trotz starker Leistungen und einem tollen zweiten Platz, der alle Chancen offenhielt, mit einem schlechten Gefühl in die Nachtruhe.

Am Sonntagmorgen war aber die gute Stimmung wiederhergestellt, Optimismus machte sich im NRW Team wieder breit.
 
Das führende Saarland hatte noch zwei schwere Begegnungen vor sich, Bayern hatte schon drei, NiSa schon zwei Niederlagen kassiert, und BaWü, ebenfalls mit einer Niederlage, wartete ja noch als Abschlussgegner für ein erhofftes „Endspiel“.

Doch zunächst ging es weiter gegen Rheinland-Pfalz. War es ein psychologischer Nachteil für uns, dass wir auf denselben Bahnen spielten mussten wie bei der Niederlage gegen das Saarland? Nein – die Spieler empfanden es als Vorteil, diese wahrscheinlich schwierigsten Bahnen der Halle noch ganz gut im Kopf zu haben. Aber nicht nur die Bahnen, sondern der gesamte Verlauf der Begegnung ähnelte dem Vorabend. Die Jugend gab wieder einen komfortablen Vorsprung aus der Hand, die Espoirs holten einen Rückstand auf mussten doch am Ende dem Gegner gratulieren, und die Herren 2 nutzten wieder eine kleine Schwäche des Gegner aus und machten mit einer dicken Aufnahme Schluss. Sehr eng war das Spiel der Herren 1: RhPf hatte nach einer schlechten Aufnahme unseres Teams Schuss für Schluss, als ein Schiedsrichter aktiv ins Geschehen eingriff und damit unseren Gegner so erboste, dass dieser aufgrund des folgenden Wortgefechts die rote Karte erhielt und nicht mehr spielen konnte. Mit sechs gegen vier Kugeln war dann der NRW-Sieg in der nächsten Aufnahme nur noch Formsache – aber ein bitterer Beigeschmack blieb zurück. Und so stand es also wieder 2:2, und wieder spielten unseren Damen noch, und wieder war es eng und es ging auch tatsächlich wieder über 12:12 – doch jetzt hatten unsere Frauen am Ende die Nase vorn und wir hatten den wichtigen 3:2 Sieg im Sack.

Doch dieses Spiel hatte fast zweieinhalb Stunden gedauert, und so mussten die Spieler nach relativ kurzer Pause wieder zur vorletzten Partie gegen den LV Ost, bis dahin ohne einen einzigen Rundengewinn, auf die Bahnen.

Bis hierhin muss man vor den gezeigten Leistungen absolut den Hut ziehen. Beide Herrenteams noch ungeschlagen, vereinzelte Niederlagen der anderen Teams, wie sie bei einer solch langen Veranstaltung immer wieder passieren können, nur eine Begegnung äußerst knapp verloren… Das war richtig, richtig stark und darf durch das folgende Geschehen nicht völlig verdrängt werden.

Was dann aber passierte, ist und bleibt unbegreiflich. Unser Jugendteam spielte seine Dominanz voll aus und gewann zügig. Nur kurz danach der erste Schock: Die Herren 1, die sich gegen ihre wirklich stark spielenden Gegner von Anfang an schwer getan hatten, blieben beim Stand von 7:8 mit fünf(!) Kugeln fast einen Meter vor der Zielkugel und der Gegner konnte in dieser Aufnahme das Spiel für sich entscheiden. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Frauen bereits hoch zurück, konnten sich später wieder fangen und holten Punkt für Punkt auf, mussten sich dann aber doch geschlagen geben.

In den beiden anderen Partien sah es jedoch gut aus. Die Espoirs lagen permanent in Front, und die Herren 2 hatten ebenfalls sehr dominant begonnen und ein 9:2 herausgespielt. Falsche Entscheidungen, schlecht oder zu unkonzentriert gespielte Kugeln brachten den Gegner aber wieder zurück ins Spiel und schnell stand 9:9. Man riss sich zusammen, machte das 12:9. Und wieder kamen schlechte Entscheidungen und gut gespielte Bälle des Gegners zusammen, und nach 12:10 mussten die Herren dem Gegner zum Sieg gratulieren. Eine Niederlage, die diesen sonst so starken Spielern unter gar keinen Umständen passieren darf. Der Sieg der Espoirs war leider nur Kosmetik, die Runde gegen den LV Ost war mit 2:3 verloren…

Man hatte alles verspielt, was am Tag zuvor so toll erreicht worden war. Der im Grunde sichere zweite Platz war nun in höchster Gefahr.

Zwar konnte man theoretisch mit einem 5:0 gegen BaWü sogar noch Erster werden, aber das Sicherheitsnetz war quasi entfernt worden und bei einer Niederlage drohten einige LVs an uns vorbeizuziehen.
Der Schock saß wohl zu tief, um noch einmal die starken Leistungen der ersten sieben Begegnungen abzurufen. Außer unseren Herren 1 verloren alle Teams recht schnell und deutlich gegen wirklich starke Baden-Württemberger, und am Ende hieß es 0:5.

6:3 Begegnungen hatte NRW damit gewonnen, mit 28:17 Partien sogar eine mehr als im Vorjahr (6:3 und 27:18), was damals jedoch für Rang zwei gereicht hatte.

Alle drei Begegnungen, die 2016 noch verloren gingen (RhPf, BAY und NiSa) konnten dieses Jahr übrigens gewonnen werden.

Die Bilanz der einzelnen Teams
Heeren 1 7 : 2 Malte Berger, Dennis Wagner, Toufik Faci, Moritz Rosik
Angesichts der extrem starken Aufstellungen bei den anderen LVs ist das eine tolle Bilanz!
     
Herren 2 7 : 2 Philipp Niermann, Marco Lonken, Robin Stentenbach, Björn Lubitz
Bestes Herren 2 Ergebnis seit Jahren!
     
Frauen 5 : 4 Anna-Maria Bohnhoff, Anna Lararidis, Krista Bisoke, Diane McPeak-Ferkinghof
Da war sicherlich mehr drin, aber es wurde, speziell in den beiden engen und rundenentscheidenden Matches, ein toller Kampfgeist gezeigt.
     
Espoirs 5 : 4 Julia Reimers, Jennifer Schüler, Moritz Leibelt, Niklas Flocken
Gutes Team, positives Ergebnis, aber auch hier war mehr möglich.
     
Jugend 4 : 5 Silvana Lichte, Jasper Schlüpen, Maurice Förster, Jonas Flüß
Zwei deutliche Führungen aus der Hand gegeben, dreimal gegen übermächtige Gegner chancenlos. Mit etwas mehr Erfahrung werdet ihr nächstes Jahr sicherlich noch besser abschneiden.
Soweit der Verlauf des Turniers aus sportlicher NRW-Sicht.

Soweit der Verlauf des Turniers aus sportlicher NRW-Sicht.

Herzlichen Glückwunsch den Titelverteidigern aus

Baden-Württemberg

sowie den anderen Teams auf dem Treppchen

Niedersachsen

Saarland

Ein großes Lob geht an die Hallenbetreiber vom Club De Pétanque Heerlen. Mit vielen, vielen freiwilligen Helfern hatten sie bereits im Vorfeld (Zeltaufbau etc.) und dann auch am ganzen Wochenende für unser leibliches Wohl und auch ansonsten beste Bedingungen für eine derartige Veranstaltung gesorgt.

Ebenfalls Lob und Dank haben sich die Verantwortlichen vom DPV verdient. Gute organisatorische Ideen und Verbesserungen zum Vorjahr ließen die Veranstaltung rund laufen, die Kommunikation war hervorragend und der ganze Turnierablauf war reibungslos.

Bei den Teams kam es sehr gut an, dass jeweils alle 5 Partien einer Begegnung parallel und auf benachbarten Bahnen ausgetragen wurden. Dadurch, dass für den Beginn jeder Begegnung aber sowohl beide Gegner komplett fertig sein und alle zugewiesenen Bahnen frei sein mussten, war der Zeitgewinn nicht so hoch wie erhofft, aber der positive Effekt durch die nicht so fürchterlich zerrupften Runden gibt der Entscheidung, für eine größere Halle ins benachbarte Ausland zu gehen, eine Berechtigung.

Als Sportwart bedanke ich mich für die gute Vorbereitung bei Landescoach Philipp Niermann und Kaderbetreuer Heinzi van de Wal.

Für den Einsatz und den guten Zusammenhalt und die tolle Stimmung im Team geht ein großer Dank an alle Spieler und Coaches.

Ob das Ergebnis nun ein Desaster war und wenn ja, woran es lag, verdient eine ausführliche Analyse und ich möchte hier nicht pauschal auf die sicherlich in der Luft liegende Frage „woran lag’s?“ eingehen. Es werden Dinge geändert werden müssen, aber das werden die Kaderverantwortlichen in Ruhe besprechen und für die neue Saison entsprechend umsetzen.

Bernd Lubitz
Sportwart BPV NRW

 

 

Verstanden
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