NRW beim Länderpokal 2019 nur auf Platz 8 |
13.11.2019 |
Da ist aber so einiges schiefgelaufen beim diesjährigen Länderpokal im
Holländischen Heerlen…
Nach dem Vorjahreserfolg an gleicher Stelle war die
Bürde des Titelverteidigers mehrere Nummern zu groß für unser Team. Eine
Enttäuschung nach der anderen, unwürdiges Verhalten einzelner Spieler,
ungläubiges Kopfschütteln beim DPV und den anderen Landesverbänden - so kann man
das Wochenende sicherlich mit kurzen Worten beschreiben.
Der im Frühsommer
kurzfristig eingesprungene Landescoach Marco Schumacher hatte im Vorfeld bereits
einige Absagen hinnehmen müssen, konnte aber dennoch eine vermeintlich
schlagkräftige Truppe mit tollen Einzelspielern und auch zu erwartendem guten
Teamgeist zusammenstellen. Und auch die vom Jugendwart nominierten Kids gaben
keinen Anlass zur Sorge.
Dass am Samstagmorgen sehr kurzfristig der für
Herren 1 eingeplante Malte Berger krankheitsbedingt absagen musste und auch
spontan kein Ersatz mehr gefunden werden konnte, war dann aber doch ein herber
Verlust.
Für dieses Team wurde vor Ort dann der als Frauen-Coach vorgesehene
Markus Rosik (wegen seiner Länderpokalerfahrungen als Jugendlicher und Espoir)
als vierter Spieler für dieses Team nachnominiert.
Alle Aufstellungen:
Herren 1 |
Herren 2 |
Damen |
Espoirs |
Jugend |
Toufik Faci |
Danny Griesberg |
Carolin Birkmeyer |
Oussama Barkati |
Silvana Lichte |
Marco Lonken |
Philipp Niermann |
Krista Bisoke |
Maurice Förster |
Fabio Trampler |
Minh Tran |
Moritz Rosik |
Anna-Maria Bohnhoff |
Jennifer Schüler |
Jonas Madai |
Markus Rosik |
Marco Schumacher |
Corinna Mielchen |
Lasse Stentenbach |
Jamie Busse |
Coach: [ohne] |
Coach: Berthold Ulrich |
Coach: Markus Rosik |
Coach: Bernd Lubitz |
Coach: Christian Paffrath |
Das Freilos in der ersten Runde bescherte uns allen zwar eine Stunde mehr
Schlaf, aber vielleicht war es ein Nachteil, danach gegen ein Team antreten zu
müssen, das sich schon in den Wettkampf hineingespielt hatte. Und so lief es
definitiv nicht gut für NRW in dieser 2. Runde gegen Bayern.
Espoirs und
Herren 2 waren absolut chancenlos, Jugend verlor gegen das später als bestes
Jugendteam ausgezeichnete Team. Die Frauen hatten lange ein ausgeglichenes
Spiel, verloren dann 8:13. Nur Herren 1 holte einen Sieg für NRW heraus.
NRW-Bayern 1:4
In Runde 3 ging es gegen Hessen. Diesmal konnten Herren 2
und die Frauen souveräne Siege einfahren. Die Jugend verlor hoch, aber die
Spiele der Espoirs und der Herren 1 (10:13 und 11:13) hätten auch anders
ausgehen können. NRW-Hessen 2:3
Die 4. Runde gegen Ost sollte dann
hoffentlich die Wende bringen, und so siegten Frauen und Espoirs schnell und
deutlich. Beide Herren-Teams hatten es nicht leicht, siegten aber dennoch recht
souverän. Und auch bei der Jugend schien der Knoten zu platzen, schließlich
führten sie schnell mit 9:0. Leider riss dann der Faden und es gab mit 10:13
doch die nächste Niederlage. NRW-Ost 4:1
War man jetzt vorbereitet auf die
5.
Runde gegen das Saarland, das zwar gegen BaWü gewonnen, aber zuletzt gegen Nord
verloren hatten?
Leider erwiesen sich die Saarländer als zu stark. Alle
unsere Triplettes spielten ordentlich, aber keines konnte gewinnen. Zwischen
7:13 und 12:13 lagen die Ergebnisse. Toll gekämpft vor allem durch die Espoirs,
die ab dieser Runde aus disziplinarischen Gründen auf ihren etatmäßigen Tireur
verzichten mussten. Besonders sehenswert war das Spiel der Herren 1. Beide Teams
agierten äußerst offensiv und zeigten Pétanque auf höchstem Niveau. Nach
mehreren erfolgreichen Sauschüssen durch Manuel Strokosch mussten sich unsere
Herren mit 12:13 geschlagen geben. NRW-Saar 0:5
Gegen 19 Uhr am Samstagabend
begann dann die 6. Runde gegen Rheinland-Pfalz.
Auch wenn in der
Gesamtwertung nun nichts mehr zu holen war, sollte doch gekämpft und ein Funken
Ehre verteidigt werden. Herren 1 hatte wohl noch an der knappen Niederlage gegen
das Saarland zu knabbern und verlor 5:13 gegen das spätere beste Herren 1-Team.
Auch die Jugend blieb weiterhin ohne Sieg, verlor aber ob ihres wirklich
ordentlichen Spiels nie die Hoffnung und die Motivation. Herren 2 hatten recht
schnell und deutlich gewonnen und auch die Espoirs kämpften sich endlich wieder
zu einem Sieg. Bei den Frauen stand es 12:1 und so war der zweite Rundenerfolg
scheinbar unter Dach und Fach… Weit gefehlt: die Pfälzerinnen kämpften um jeden
Punkt und nach fast zweieinhalb Stunden stand es 12:12. Dann die Erlösung,
endlich mal ein knappes Spiel mit positivem Ergebnis für NRW. NRW-RhPf 3:2
Es
war spät, und sehr geknickt machte das Team sich auf den Weg ins Hotel. Am
Willen der Spieler hatte es nicht gelegen, und so waren sich alle einig, am
Sonntag noch einmal mit Kampfgeist zu versuchen, das traurige Bild, das wir
abgegeben hatten, zurechtzurücken.
Da es im Herren 1-Team den ganzen Tag
nicht wirklich erfolgreich (Bilanz 2:3) lief, obwohl teilweise großartiges
offensives Pétanque-Spiel gezeigt wurde, gab es hier immer wieder Differenzen in
Sachen Taktik. Um eine Eskalation zu verhindern und wieder Ruhe in dieses Team
zu bringen, entschied sich Toufik, auf weitere Einsätze zu verzichten. So kam
dann Ersatzmann Markus Rosik am Sonntag doch noch zu seinen Einsätzen und machte
tolle Spieler als Leger.
Die 7. Runde am Sonntagmorgen gegen NiSa
war
ausgesprochen ausgeglichen und umkämpft. Niemand hatte sich aufgegeben, die
Moral war intakt und auch spielerisch wurde überzeugt. Die Espoirs konnten
dennoch nur bis zur Mitte des Spiels mithalten. Nach einer vergebenen Chance auf
eine große Aufnahme und dem anschließenden Wechsel beim Gegner ging die Partie
6:13 verloren. Die ersatzgeschwächten Herren 1 holten sich ein tolles 13:12,
während Herren 2 knapp 10:13 unterlagen. Die Jugend konnte erneut eine hohe
Führung nicht nach Hause bringen und unterlag 12:13. Somit war die Runde bereits
verloren und auch bei den Frauen war das Niedersächsische Team zunächst
überlegen. Von 1:11 holten unsere Damen aber Punkt für Punkt auf, bis es auch
hier 12:12 stand und dann leider nach fast drei Stunden Spielzeit doch am Ende
eine Niederlage zu verbuchen war. Wie gesagt: aufgegeben hatte sich hier
niemand, alle kämpften und wollten zeigen, was wirklich in ihnen steckt.
NRW-NiSa 1:4
In der 8. Runde gegen Nord
kam es dann noch einmal ganz dick.
Das Espoirs-Team wusste beim Blick auf die restlichen Gegner, dass ein weiterer
Sieg nahezu unmöglich war. Die Nord-Espoirs waren bis dahin ungeschlagen, und
zum Abschluss wartete ja noch BaWü mit EM-Teilnehmer Leon Gotha… Nord spielte
nahezu fehlerlos und schnell hatten unsere Nachwuchsspieler trotz ordentlichen
Spiels hoch verloren. Nicht viel besser erging es den Frauen, denen ganz
offensichtlich noch das vorherige 3-Stunden-Match in den Knochen steckte.
Bisher hatte Nord auch noch nicht viel gewonnen, aber der Sieg gegen das
Saarland in der vierten Runden hatte bereits gezeigt, dass in der Mannschaft
auch mal vieles funktionieren kann. Und so war es auch gegen unsere
Herren-Teams, die sich mit 7:13 und 10:13 geschlagen geben mussten. Und das Jugendteam
spielte wieder phasenweise richtig gut, musste aber erneut eine knappe
Niederlage (11:13) hinnehmen. „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!“
(Andreas Brehme). NRW-Nord 0:5
Dann musste die Rehabilitation eben in der
letzten Runde gegen BaWü gelingen. Der ewige Konkurrent hatte erst eine
Begegnung verloren und somit einen kleinen Vorsprung auf die Verfolger aus dem
Saarland und Bayern. Konnte die langjährige (freundschaftliche) Rivalität
zwischen diesen LVs, insbesondere im Herrenbereich, vielleicht noch zusätzliche
Kräfte freisetzen? Die Espoirs mussten sich trotz wiederum guten Spiels eine
Klatsche abholen und konnten wieder bei den anderen Partien mitfiebern und
anfeuern. Außer bei den Jugendlichen, die schnell hoch in Rückstand gerieten,
verliefen alle Partien ausgeglichen. Aber was keiner mehr zu hoffen gewagt
hatte: die Jugend kämpfte sich heran und konnte die Partie am Ende zu einem
erlösenden 13:12 drehen. Riesenapplaus, kurze Unterbrechung, da auch unsere
Spieler von den Nachbarbahnen zum Gratulieren und Abklatschen nach diesem so sehr
ersehnten und verdienten Sieg herüberkamen. Auch bei den Erwachsenen hatte
BaWü das Who is Who des deutschen Pétanquesports auf den Bahnen, und trotzdem
gelang es zunächst unseren Herren 2, ein tolles 13:9 einzufahren. Und den
dritten Sieg in dieser Runde holten sensationell die Herren 1, die beim Stand
von 8:12 mit einigen Carreaux den Sack zumachten. Die Frauen hatten wieder mal
ein langes umkämpftes Spiel, leider wieder mit dem besseren Ende für die BaWü-Damen.
NRW-BaWü 3:2
Dieser Rundenerfolg hat uns allen sehr, sehr gut getan, aber
auch den Außenstehenden gezeigt, dass wir ein Team mit Moral sind, das sich
nicht hängen lässt und in dem „innen drin“ vieles nicht so desolat war, wie es
nach außen gewirkt haben musste.
In der Abschlusstabelle blieb uns mit 3:5
Siegen trotzdem nur der vorletzte Platz vor dem sieglosen LV Ost, jedoch hatten
wir tatsächlich an der Tabellenspitze alles durcheinandergebracht.
Wer den
Länderpokal gewinnen will, muss erstmal NRW schlagen!
Herzlichen Glückwunsch
an die Mannschaften auf dem Siegerpodest! Platz 1 Bayern Platz 2 Saarland
Platz 3 Baden-Württemberg
Eigentlich muss man sogar allen Teilnehmern
gratulieren, denn das Spielniveau war insgesamt sehr hoch. Deutschland scheint
auf einem guten Weg zu sein, denn die Zahl der Spitzenspieler hat sich in den
vergangenen Jahren deutlich gesteigert. Die Ausgeglichenheit vieler Begegnungen
hat auch Spaß gemacht: Die ersten drei haben sich alle gegenseitig geschlagen;
der Zweite hat gegen den Sechsten verloren, der Dritte hat gegen den Achten
verloren, der Siebte verlor gegen die drei Ersten jeweils nur 2:3 und stellt
auch noch das beste Herren 1 und das beste Frauen-Team. Da war viel Spannung
drin und große und kleine Überraschungen haben dem Wettbewerbe eine gute Würze
gegeben.
Wir danken zunächst den Verantwortlichen vom DPV und den
Schiedsrichtern für ihr Engagement und die perfekte Organisation und
Durchführung der Veranstaltung, und auch für ihr umsichtiges Verhalten in den
unschönen Situationen, zu denen teilweise auch NRWler beigetragen haben.
Dank
auch an das Team des Club de Pétanque Heerlen: ihr habt uns toll verköstigt und
betreut!
Herzlichen Dank an Kaderbetreuer Heinzi van de Wal und Schatzmeister
KaDe Kielgast für die Vorbereitungen.
Und an dieser Stelle auch noch einmal
ein großes Dankeschön an alle Spieler und Coaches, die auch nach dem verpatzten
Start immer weitergekämpft und sich um Schadensbegrenzung bemüht haben.
Landescoach, Kadersprecher, Team-Coaches und Sportwart werden zeitnah gemeinsam
die Geschehnisse aufarbeiten, über mögliche Fehler in der Vorbereitung und vor
Ort reden und Vorschläge für Verbesserung ausarbeiten.
Bernd Lubitz Sportwart BPV NRW
|
Marco Schumacher Landescoach BPV NRW
|
Runde |
Gegen |
Herren 1 |
Herren 2 |
Frauen |
Espoirs |
Jugend |
Punkte |
Ergebnis |
1 |
Berl (Freilos) |
00 : 00 |
00 : 00 |
00 : 00 |
00 : 00 |
00 : 00 |
00 : 00 |
0 : 0 |
2 |
Bayern |
13 : 08 |
01 : 13 |
08 : 13 |
02 : 13 |
06 : 13 |
30 : 60 |
1 : 4 |
3 |
Hessen |
11 : 13 |
13 : 07 |
13 : 02 |
10 : 13 |
02 : 13 |
49 : 48 |
2 : 3 |
4 |
Ost |
13 : 08 |
13 : 10 |
13 : 01 |
13 : 01 |
10 : 13 |
65 : 33 |
4 : 1 |
5 |
Saar |
12 : 13 |
08 : 13 |
07 : 13 |
09 : 13 |
08 : 13 |
44 : 65 |
0 : 5 |
6 |
Rh-Pfalz |
05 : 13 |
13 : 05 |
13 : 12 |
13 : 10 |
08 : 13 |
52 : 53 |
3 : 2 |
7 |
NiSa |
13 : 12 |
10 : 13 |
12 : 13 |
06 : 13 |
12 : 13 |
53 : 64 |
1 : 4 |
8 |
Nord |
07 : 13 |
10 : 13 |
05 : 13 |
02 : 13 |
11 : 13 |
35 : 65 |
0 : 5 |
9 |
BaWü |
13 : 12 |
13 : 09 |
10 : 13 |
03 : 13 |
13 : 11 |
52 : 58 |
3 : 2 |
|
|
|
|
|
|
|
|
14 : 26 |
|
Gesamt |
4 : 4 |
4 : 4 |
3 : 5 |
2 : 6 |
1 : 7 |
|
3 : 5 |
|