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Boule und Pétanque Verband Nordrhein-Westfalen e.V.
Turnierberichte
Knapp am Podium vorbei beim Deutschland Cup der Senioren 22.09.2020

Fotos im Fotoalbum

Im Rahmen der Fête de la Pétanque des DPV fand am vergangenen Wochenende der „Deutschland Cup der Senioren und Espoirs“ in Fürth statt.

Gleich zu Beginn möchten wir dem DPV danken, unter den herrschenden Begebenheiten ein solches Event mit fast 200 Beteiligten nicht nur angeboten, sondern auch perfekt ausgerichtet zu haben. Die klaren Ansagen zum Thema „Corona-Schutzmaßnahmen“ wurden von allen Teilnehmern akzeptiert und umgesetzt und die Offiziellen achteten freundlich aber bestimmt auf die Einhaltung, wenn im Eifer des Gefechts doch mal der „normale Trott“ einkehrte.

Die Platzanlage des TV Fürth machte es uns leicht, uns wohlzufühlen. Einerseits nicht zu weitläufig, andererseits trotzdem reichlich Platz, um sich im Team oder mit der ganzen Mannschaft zu treffen und in Ruhe miteinander zu reden. Die Helfer des Vereins sorgten zu fairen Preisen gut für unser leibliches Wohl. Wieder gab es Flammkuchen (hervorragend!) und diesmal hatte auch Salat seinen Weg auf die Speisekarte gefunden.

Fast die gesamte Mannschaft war am Freitag nach der Anreise noch auf dem Platz, um einige Testspiele zu machen. Am Abend trafen wir uns ebenfalls fast komplett in einem Fürther Brauhaus, um uns auf das WE einzustimmen. Das war eine gute Gelegenheit, sich auch innerhalb der Teams besser kennenzulernen. Immerhin waren vier Spieler dabei, die bisher keinerlei Erfahrung in Sachen Länderpokal hatten. Besonders für die Espoirs mit Coach Julia war es eine sicherlich hilfreiche teambildende Aktion.

Morgens auf dem Platz hatten wir genug Zeit eingeplant, um neben dem Einspielen auch Mannschafts- und Teamansprachen halten zu können, Fotos zu machen und ohne Stress in die ersten Partien gehen zu können.

Landescoach Berthold hielt bei seiner ersten offiziellen Veranstaltung eine emotionale Ansprache, in der er noch einmal deutlich machte, wie wichtig ihm das respektvolle Auftreten des Kaders ist und dass er größten Wert auf den Zusammenhalt im Team legt.

Petra als Chef d’Équipe hielt den Coaches den Rücken frei und kümmerte sich um alle organisatorischen Dinge und um die Kommunikation mit der Turnierleitung. Während der Begegnungen hielt sie uns über die Zwischenstände auf dem Laufenden und bei den Liveübertragungen hielt sie die Infos für die Kommentatoren bereit.

Thema Turnierleitung: tolle Arbeit vom DM-Team, das stets alles im Griff hatte und auch sehr kompetent einige Kleinigkeiten im Vergleich zum vorherigen Veteranen-Wochenende noch verbessern konnte. Danke für euren Einsatz! Und ein Extra-Lob für die körperliche Arbeit, die ihr verrichtet habt, um die Bahnen und besonders die Schießanlage auf Vordermann zu bringen und zu halten.

Danke auch an die Schiedsrichter, die mit sehr gutem Augenmaß handelten und einen tollen Job gemacht haben, ohne sich selbst zu wichtig zu nehmen. Auf Dauer erreicht man mit freundlichen Ermahnungen mehr als mit harten Worten und Karten. Danke dafür!

Auf die Teams kamen am Samstag vier Begegnungen zu, am Sonntag sollten die restlichen drei folgen. Unsere Freilosrunde sollte die erste Runde am Sonntag werden.

Wieder waren nur sieben (von zehn) Landesverbänden dabei, so dass es im Modus „Jeder gegen Jeden“ nur sechs Begegnungen und ein Freilos pro LV gab.

In jeder Begegnung standen vier Vergleiche an.

Für NRW waren folgende SpielerInnen am Start:

Senioren 1: Danny Griesberg, Jörg Alshut, Moritz Wiegand und Tobias Lubitz.

Senioren 2: Alex Streise, Hermann Streise, Andreas Meyer und Tom Wierzoch.

Beide Seniorenteams wurden von Landescoach Berthold Ulrich betreut und gecoacht.

Frauen: Julia Reimers, Kerstin Lisner, Tess Hauptvogel und Corinna Mielchen mit Coach Bernd Lubitz.

Espoirs: Maurice Förster, Jennifer Schüler, Jonas Flüß und Leon Zweers mit Coach Julia Streise.

Die Begegnungen

Mit BaWü wartete in der ersten Runde gleich einer der Favoriten auf uns. Besonders in den Seniorenteams hatte BaWü eigentlich nur Spieler dabei, die zu den Besten in Deutschland gehören.

Die Senioren 2 hatten bei laufender Kamera keine Chance. Dem Gegner gelang quasi alles und jede Fehlkugel wurde gnadenlos bestraft. Bei den Senioren 1 lief es zunächst auch nicht gut, aber im Laufe des Spiels konnten die wenigen Fehler des Gegners besser ausgenutzt werden und so wurde es am Ende noch richtig eng, bevor auch dieses Spiel knapp verloren ging.

Zu diesem Zeitpunkt sah es nur bei den Frauen nach einem Auftakt nach Maß aus, während die Espoirs bei 0:8 wie ein sicherer Verlierer schienen. Aber ein Wechsel bei den Espoirs brachte die Wende: Leon, Neuling bei Kaderveranstaltungen, brachte als neuer Vorleger frischen Wind ins Team, die beiden anderen steigerten sich enorm und BaWü konnte mit der geänderten Situation nicht umgehen und machte keinen Punkt mehr.

Ähnlich, aber leider andersherum der Verlauf bei den Frauen, die eine 10:5 Führung noch aus der Hand geben mussten, weil die Gegnerinnen plötzlich auf Fehlkugeln verzichteten: 12:13 nach ca. 2 Stunden Spielzeit…
NRW - BaWü ➔ 1:3

In Runde Zwei ging es gegen Berlin. Diesmal waren die Espoirs ohne Chance gegen die bis zum Ende ungeschlagenen Berliner. Dafür gelangen beiden Seniorenteams Siege, wobei das 13:12 der Senioren 2 ein kleiner Kraftakt war, der nach einem Wechsel bei 6:11 durch stärkere Legeleistungen errungen werden konnte. Die Frauen spielten großartiges Pétanque, ließen den Berlinerinnen um Nationalspielerin Luzie Beil quasi keine Chance und versetzten Coach und andere Zuschauer in Entzücken. Bis zum 12:5… Ein Kollektivversagen führte zum 12:8, eine weitere Aufnahme ohne gute Kugel zum 12:13. Nicht einmal zum Auswechseln ließen sie uns Zeit.
NRW - Berlin ➔ 2:2

Die dritte Runde spielten wir gegen das Saarland.
Eine überragende Leistung der Senioren 1 gegen das Saar-Team um Nationalspieler Manuel Strokosch brachte mit 13:4 den ersten Punkt für uns. Senioren 2 unterlagen den vier Franzosen der Saarländer, die auch den Titel „Bestes Team Senioren 2“ holten, mit 6:13. Die Espoirs fanden zurück in die Spur und holten mit einem schönen 13:7 den zweiten Punkt, während die Frauen, die trotz der zwei 12:13 Niederlagen weiterhin hochmotiviert und keineswegs niedergeschlagen waren, dem Saar-Frauen-Team um DPV Spielerin Eileen Jenal doch deutlich unterlagen.
NRW - Saar ➔ 2:2

Zum Abschluss des ersten Tages musste nun unbedingt ein positives Erlebnis her. OB Bayern in Runde Vier dafür der richtige Gegner war? Die Senioren 1 waren auf einem tollen Weg bis zum 7:1. Einen Wechsel der Bayern und einige unglückliche Schüsse später war das Spiel mit 7:13 verloren. Die Senioren 2 holten souverän ihren zweiten Erfolg und auch die Espoirs gewannen knapp mit 13:11 und fuhren damit ihren dritten Sieg im vierten Spiel ein. Und endlich konnten auch die Frauen die Früchte ihres wirklich guten Spiels ernten und besiegten das stark besetzte Bayrische Frauenteam mit 13:5.
NRW - Bayern ➔ 3:1

Da am Sonntag noch das Freilos wartete, war das Erreichen eines Platzes auf dem Treppchen wieder in greifbarer Nähe.

Den Abend verbrachte das Team gemeinsam im Restaurant. Da alle einigermaßen erschöpft waren und der Sonntag noch schwere Aufgaben bereithielt, verzichteten wir auf das Hineinfeiern in Jörgs Geburtstag. Von hier nochmal Herzlichen Glückwunsch und Danke, dass du dich an deinem Ehrentag in den Dienst der Mannschaft gestellt hast!

Bereits um 9 Uhr begann am Sonntag die fünfte Runde. Für uns hieß das: Tireur-Wettbewerb. Alle SpielerInnen schossen aus 7 Metern 30 Mal auf eine freiliegende Kugel. Mit 28 Treffern war Hermann hier unser Bester und damit gleichauf mit vier anderen Schützen an der Spitze aller Spieler. Kerstin erreichte mit 27 Punkten gemeinsam mit Eileen das beste Frauen-Ergebnis.

Die besten sechs schossen anschließend verschiedene weitere Übungen, die jeweils Schlechtesten schieden aus. Am Ende hatte sich Danny (gegen Andi) durchgesetzt und sollte am Nachmittag für NRW in der Endrunde antreten.

Alle SpielerInnen fanden es sehr angenehm, während des Freiloses so doch gut beschäftigt gewesen zu sein und für die kommenden Begegnungen gut eingeschossen zu sein.

Mit einer Durchschnittsquote von 23,125 waren wir übrigens zweitbester LV hinter BaWü!

Vorwegnehmen möchten wir an dieser Stelle das Finale der Tireure, das erst nach der siebten Runde unmittelbar vor den Siegerehrungen stattfand.

Danny befand sich von Beginn an auf den vorderen Plätzen und hatte nach vier Runden bereits eine Medaille sicher. Gegen Till Götzke gewann er dann ein nervenaufreibendes Stechen ums Erreichen des Finales, hatte dort aber keine Chance mehr gegen Manuel Strokosch. Gegen Manu kann man nicht bei drei Schuss zwei Punkte aufholen…

Herzlichen Glückwunsch an Danny zu dieser großartigen Silbermedaille!

Überraschend hatte in dieser Runde Bayern gegen BaWü gewonnen, was unsere Chancen aufs Treppchen leicht schmälerte.
NRW - Freilos ➔ 4:0 ;)

Aber ein Sieg in Runde Sechs gegen bis dahin eher schwächelnde Hessen könnte uns im Rennen halten. Unser Frauenteam hatte den 0:3 Start vom Samstag nun endgültig weggesteckt und holte ein sehr souveränes 13:4 gegen die Hessinnen. Noch schneller verteilten die Senioren 2 eine Fanny und somit stand es schnell 2:0. Die beiden anderen Partien hätten gegensätzlicher nicht sein können. In einem wirklich schlechten Spiel beider Teams mit ausgelassenen Großchancen auf beiden Seiten unterlagen die Espoirs den Hessen mit 9:13. Absolut hochklassig hingegen die Partie der Senioren 1. Besonders die Tireure Tobi (für NRW) und Steven (für Hessen) boten den Zuschauern eine unglaublich gute Leistung. Einige wenige Fehlkugeln bei uns sowie ein plötzlich fehlerfrei spielender Milieu der Hessen entschieden das Spiel am Ende gegen uns: 10:13.
NRW - Hessen ➔ 2:2

Nun hatte Bayern, wiederum überraschend, gegen Berlin verloren und die letzte Runde wurde ein hauchdünner Kampf um Platz 3.

Zum Abschluss in Runde Sieben war der LV Ost unser Gegner. Es sollten dramatische Spiele werden. Einzig unsere Espoirs ließen niemals Zweifel zu, wer gewinnen würde und gewannen das Spiel der Live-Übertragung sehr souverän mit 13:4. Spannender war es bei den Frauen, die nach lockerer 5:1 Führung das Heft aus der Hand gaben, obwohl vom Gegner eigentlich nie mehr als zwei gute Kugeln kamen. Drehen half auch nicht, so dass beim Stand vom 6:8 gewechselt werden musste. Drei Aufnahmen später war das Spiel mit 13:8 gewonnen. Währenddessen lagen die Senioren 2 scheinbar uneinholbar zurück; auch hier kam es zu einer Auswechslung. Und auch die Senioren 1 mussten wechseln, da ihr zuvor hervorragendes Spiel einen Riss bekommen hatte. Das gegnerische Ost-Team, welches mit jungen sympathischen Spielern ordentlich besetzt war, war heiß auf seinen ersten Sieg. Und als wir das Ding einfach nicht zumachen konnten und es schließlich zum 12:12 kam, fehlten wieder ein oder zwei gute Kugeln und die Niederlage war perfekt. Bei den Senioren 2 stand es mittlerweile 5:12 und das NRW Team kämpfte um das 3:1 in der Begegnung. Erst waren es einzelne Punkte, dann auch mal eine Dreier-Aufnahme, dann mal wieder ein Sauschuss gegen die Niederlage. Am Ende sorgte ein krachender Treffer von Hermann, bei dem die Zielkugel fast in den angrenzenden Kanal flog, für den 13:12 Sieg. Großartige Leistung dieses tollen Teams.
NRW - Ost ➔ 3:1

Wir werden uns nicht zanken, welche der knappen und/oder unnötigen Niederlagen den Platz auf dem Podium gekostet hat. Fakt ist, dass diese stark veränderte NRW-Mannschaft durch ihr respektvolles und diszipliniertes Auftreten sowie durchweg gute Leistungen bei den Verantwortlichen vom DPV und den anderen Landesverbänden einen sehr positiven Eindruck hinterlassen hat. Bertholds Vorgaben waren von den SpielerInnen zu 100% umgesetzt worden ohne dass die sportlichen Leistungen beeinträchtigt wurden.

In den Teamwertungen landeten die Frauen, die Espoirs und die Senioren 2 jeweils auf einem tollen dritten Rang. Dies ist auch ein besonders schöner Erfolg für Julia bei ihrem ersten Coaching-Einsatz.

Genauso wichtig: während des gesamten Wochenendes waren wir ein T E A M. Jeder, der mit seiner Partie fertig war, hat anschließend den noch laufenden NRW-Spielen beigewohnt und die aktiven SpielerInnen unterstützt.

In keinem Einzelteam gab es Knatsch oder ähnliches über Aufstellung, Auswechslungen oder die Aufgaben der SpielerInnen. In allen Teams wurden gemeinsame Entscheidungen getroffen. Nie war ein Maulen über irgendetwas zu hören.

Entsprechend gut war die Gesamtstimmung in der Mannschaft und entsprechend positiv fiel auch das Fazit bei den SpielerInnen und BetreuerInnen aus.

Hier einige Zitate:

  • „Ich habe mich in einem Triplette mit Auswechselspieler und Coach noch nie so wohl gefühlt.“
  • „So eine Harmonie habe ich noch bei keiner Kaderveranstaltung, ob Jugend oder Länderpokal, erlebt.“
  • „Es war einer der schönsten "Länderpokale", die ich bislang spielen durfte. Keine Starallüren, keine Diven, kein Stress, keine Streitigkeiten, kein Zerreißen weil ein Spiel verloren wurde...kurz wir waren ein T E A M. Selbst wenn die eigenen Spiele zu Ende waren, wurden die anderen Teams angefeuert. So stelle ich mir das vor. Ich bin dankbar und stolz ein Teil dieses Teams am vergangenen Wochenende gewesen sein zu dürfen.“
  • „Der Zusammenhalt der gesamten Mannschaft war einmalig.“
  • „Es war eine Freude, Teil dieses fairen, harmonischen und ehrgeizigen Teams zu sein, das immer alles bis zum Letzten gegeben und gemeinsam gekämpft hat.“
  • „Dieses Einer für alle und alle für Einen war beeindruckend.“

Aus sportlicher Sicht war sicherlich noch etwas Luft nach oben, aber das Fazit fällt trotzdem positiv aus.

Die „Neuen“ (Jörg, Tom, Andi, Leon) haben sich in der Mannschaft sehr gut eingefunden, die Rückkehrer (Moritz, Tobi) schienen nie weggewesen zu sein und die alten Hasen haben ihren Teil dazu beigetragen, dass die Teams funktionieren konnten. Wenn diese Spieler häufiger zusammen auftreten und jeder noch besser weiß, was er von seinen Partnern erwarten kann, werden sicherlich noch mehr Siege dabei herauskommen. Auch in Sachen Selbsteinschätzung und Selbstkritik kann allen Beteiligten nur ein großes Kompliment gemacht werden.

Im Endeffekt hat jeder seine Nominierung gerechtfertigt und für die sportlichen Leiter ist es fantastisch, zukünftig so viele weitere Alternativen für eine erfolgreiche Kaderarbeit zu haben.

Wir danken allen SpielerInnen und Coaches für Ihren tollen Einsatz an diesem Wochenende und blicken nun noch zuversichtlicher in die Zukunft.

Bernd Lubitz Berthold Ulrich Petra Dedy
Sportwart BPV NRW Landescoach BPV NRW Chef d’Équipe

 

 

Verstanden
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